Smart City / Energy

AÜW setzen konsequent auf LoRaWAN-Services

Das Allgäuer Überlandwerk hat bereits 2018 mit dem Ausbringen von LoRaWAN-Sensoren begonnen. Inzwischen biete man zahlreiche Anwendungsfälle für Städte und Gemeinden an.
10.08.2022

Begonnen hat alles beim AÜW mit der Füllstandsüberwachung von Wertstoffinseln. Inzwischen werden vielfältige Services angeboten.

Das Leben in Städten und Kommunen soll zum Wohle der Bürgerinnen und Bürger nachhaltiger und lebenswerter werden – so lautet das Ziel hinter Smart Cities. Dazu gehört auch das sinnvolle Nutzen von Daten, das Ressourcen spart.

„Wir haben den Trend ganz zu Beginn beobachtet und verfolgen diesen bis heute konsequent.“, erläutert Michael Lucke, Geschäftsführer AÜW. So war es bereits vor vier Jahren, als AÜW zusammen mit der Stadt Kempten und dem ZAK erste Anwendungsfälle erprobt hat. „Begonnen haben wir mit der Füllstandüberwachung von Wertstoffinseln. Dabei erfasst ein Sensor den Füllstand des Containers und sendet eine Meldung an den Entsorgungsdienstleister. Die Idee war, die Wertstoffinseln bedarfsgerechter anzufahren, aber auch zu erkennen, ob Dimensionierung und Entleerungsabstände optimiert werden müssen.“, so Lucke weiter. Das waren die Anfänge des LoRaWAN Netzes im Allgäu.

Allgäuer Städte erkennen die Mehrwerte und werden aktiv

Nachdem die Stadt Kempten 2021 den Zuschlag im Rahmen des Förderprogramms „Modellprojekte Smart Cities“ der Bundesregierung gewonnen hat, entstehen auch hier Digitalisierungsmöglichkeiten für mehr Umwelt- und Klimaschutz oder ein florierendes Stadtzentrum. Auch die Stadt Memmingen setzt sich mit der Förderung der EU-Innenstadt-Förderinitiative (React-EU) für eine smarte Innenstadt ein.

Neben der Frequenzmessung von Fußgängern für eine optimale Gestaltung der Innenstadt, stehen auch Fahrzeugzähler zur Meldung von Verkehrsbehinderungen oder eine Auslastungsüberwachung von Parkräumen auf der Projektliste, genauso wie ein Umweltmonitoring zur Beobachtung kritischer Werte oder das Anbringen von Bodenfeuchtesensoren für ein intelligentes Bewässerungsmanagement.

Als Umsetzungspartner unterstützt das Allgäuer Überlandwerk bei der Erhebung und Verarbeitung der Daten auf Basis eines LoRaWAN Netzes. „Seit 2018 beschäftigen wir uns mit dem Einsatz von LoRaWAN, der Funktechnik, die hinter den Beispielen steckt und z. B. die Daten von Füllständen oder Verkehrsflüssen erfasst“, so Philipp Reisigl, Projektleiter für IoT (Internet of Things) Lösungen bei AÜW. „Damit können wir spannende Einblicke in städtische Prozesse gewinnen und passende Lösungen für Städte und Gemeinden entwickeln. Aber auch für Unternehmen gibt es gewinnbringende Einsatzmöglichkeiten wie z. B. Energiemonitorings.“

Digitalisierung der Wasser- und Abwasserwirtschaft

Um den Gemeindealltag zu vereinfachen hat Oberstaufen im Frühjahr 2021 ein Projekt zur Digitalisierung von 20 Messstellen der Wasser- und Abwasserwirtschaft per LoRaWAN ausgeschrieben und sich für AÜW als Umsetzungspartner entschieden. Seit Neuestem werden die Störungsmeldungen von Abwasseranlagen mit Hilfe von Sensoren überwacht. Wo bisher wöchentliche Kontrollen der Anlagen durch Mitarbeiter vor Ort nötig waren, sendet nun der angebrachte Sensor, ob Pumpen und Rechenschieber funktionieren. Das spart Fahrten sowie CO2 und entlastet die Mitarbeiter.

Auch für die Füllstandsmessung von Regenüberlaufbecken werden Sensoren eingesetzt. Wie gut die Rückhalteeinrichtungen bei einem Rückstau von Starkregenereignissen arbeiten, konnte bisher nur schwer festgestellt werden. Hochwertige Ultraschall- und Radarsensoren geben ab jetzt Auskunft, wie oft und wie lange die Becken überlaufen, erkennen Verstopfungen und liefern aussagekräftige Daten für Berichte an das Wasserwirtschaftsamt.

"Nachdem Abwasseranlagen und Regenüberlaufbecken erfolgreich digitalisiert wurden, ist der Weg geebnet, um weitere smarte Anwendungen in den Bereichen Energiemonitoring, Abfall und Verkehr anzugehen“, sagt Blank, der die Leitung von Wasserwerk, Kläranlage und Tiefbau in Oberstaufen verantwortet.

AÜW setzt nach eigenen Angaben ebenfalls weiter auf die Entwicklung von digitalen Lösungen für die verschiedensten Bereiche. „Wir verstehen uns als Digitalisierungspartner in der Region und können mittlerweile vor allem Lösungen für Wasseranwendungen, im Energiemanagement und in der Personen- und Verkehrszählung anbieten“, so Philipp Reisigl. (sg)