Smart City / Energy

Das war die E-World 2022

736 Aussteller aus 27 Nationen stellten auf Europas Leitmesse der Energiewirtschaft den rund 15.000 FachbesucherInnen ihre Innovationen vor.
25.06.2022

Vom 21. bis 23. Juni 2022 fand die E-World energy & water in der Messe Essen statt.

„Die vielen intensiven Gespräche auf der E-World haben gezeigt, dass die Fachmesse die Plattform für die Branche ist, um miteinander ins Gespräch zu kommen und aktuelle Herausforderungen strategisch anzugehen“, erklärte Stefanie Hamm, Geschäftsführerin der E-world. Ihre Kollegin Sabina Großkreuz ergänzt: „Der hohe Fachbesucheranteil von 99 Prozent, die exzellente Besucherzufriedenheit von 96 Prozent und die ausgesprochen positive Resonanz der Aussteller unterstreichen die Bedeutung unserer Leitmesse eindrucksvoll.“

Die FachbesucherInnen kamen vor allem von Energieversorgern, Stadtwerken und Dienstleistungsunternehmen, um sich in der Messe Essen insbesondere über den Handel und die Erzeugung von Energie, Dienstleistungen, Mobilität und IT zu informieren. Die Unternehmen präsentierten Lösungen für die Energiewende, bei der die Digitalisierung eine große Rolle spielt. Denn sie ermöglicht die intelligente Verbindung und Steuerung von Stromnetzen, Erzeugern und Verbraucher*innen. Auch Produkte und Dienstleistungen rund um eine diversifizierte Energieerzeugung, Speicherlösungen und E-Mobilität wurden als wichtige Säulen auf dem Weg zu einer nachhaltigen Energieversorgung vorgestellt.

E-world 2022: Zahlen im Detail

Die  BesucherInnen verteilten auch dieses Mal wieder gute Noten: 94 Prozent lobten die Präsenz der Marktführer. Mehr als jede*r vierte MessebesucherIn reiste von außerhalb Deutschlands an. Besonders stark vertreten waren Gäste aus Großbritannien, Dänemark und den Niederlanden. 93 Prozent der BesucherInnen und 95 Prozent der Aussteller wollen laut den Veranstaltern auch an der nächsten E-World, die vom 23. bis 25. Mai 2023 in der Messe Essen stattfindet.

Die E-World wird gemeinsam von Con|energy und der Messe Essen veranstaltet. Sie verzeichnete 736 Aussteller aus 27 Nationen. Die Hochrechnung des letzten Messetages mit einbezogen kamen rund 15.000 registrierte FachbesucherInnen (FKM). Die umfangreichen Rahmenprogramme besuchten außerdem neben internationalen TeilnehmerInnen unter anderem Ehrengäste, PressevertreterInnen und InfluencerInnen. Der Fachbesucheranteil lag bei 99 Prozent.

Wasserstoff als Energieträger der Zukunft

„Es gab keinen besseren Zeitpunkt für die europäische Energiewirtschaft, um nach langer Zeit wieder zusammenzukommen. Die derzeitige Neugestaltung der Gasmärkte zur Gewährleistung der Versorgungssicherheit erfordert Kreativität und Entschlossenheit - und es war sehr hilfreich, viele Meinungen und Ansichten auszutauschen", erklärte Grigory Shevchenko, Senior Account Manager Gas Supply & Origination bei Uniper.

In den Messehallen und Konferenzen waren sich viele ExpertInnen einig: Es besteht Handlungsbedarf, um die Sicherheit, Klimaneutralität und Bezahlbarkeit der Energieversorgung zu gewährleisten. Dabei gab es von zahlreichen Seiten das Plädoyer für eine stärkere Nutzung des Energieträgers Wasserstoff. So sprach sich NRWs Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart, nachdem er die Energiekosten als den „Brotpreis des 21. Jahrhunderts“ bezeichnet hatte, für einen Ausbau der Wasserstoff-Infrastruktur aus. Auch Kerstin Andreae, Vorsitzende der Hauptgeschäftsführung des BDEW Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaf,t sieht das Ziel darin, „Wasserstoff als neue Säule der Energiewirtschaft aufzubauen“.

"Steuerbare-Verbrauchs-Einrichtungen-Gesetz umsetzen!"

Gateway- und Zählerhersteller EMH Metering zog ebenfalls eine positive Bilanz: Nach fast zwei Jahren Pause sei die Stimmung auf dem wichtigsten Treffpunkt der Energiebranche in Essen sehr gut gewesen – das Interesse an Angeboten für die aktuellen Herausforderungen der Energiewirtschaft war groß.

„Auf dem Weg zu einer klimaneutralen Gesellschaft spielt das Gebäude eine entscheidende Rolle – denn durch die Elektrifizierung von Wärme, Strom und Mobilität lassen sich die Emissionen im Wohnumfeld erheblich senken“, betonte Geschäftsführer Peter Heuell in seinem Vortrag im Rahmen der Reihe des Verbandes der Elektro- und Digitalindustrie (ZVEI) unter dem Titel „Digitalisierung der Verteilnetze“.

Voraussetzung sei allerdings ein regulatorischer Rahmen, damit die Netzbetreiber diese enormen Lasten netzdienlich steuern können. Heuell forderte die Politik daher auf, das Steuerbare-Verbrauchs-Einrichtungen-Gesetz – bekannt als §14 a EnWG – endlich umzusetzen. Im Smart Home würden gleichzeitig Energiemanagementsysteme zukünftig dafür sorgen, dass auch die Wünsche der Kunden – etwa nach flexiblen Ladezeiten für das E-Auto – umgesetzt werden könnten. Unter Einsatz von Smart Meter Gateways sei das technisch bereits umsetzbar, so Heuell.

Heuell betonte erneut: „Der Einbau unseres zertifizierten Smart Meter Gateways CASA ist rechtssicher. Ich rate dringend dazu, beim Rollout jetzt am Ball zu bleiben und die Backendsysteme und CLS-Anbindungen weiter voranzutreiben. Denn eines ist sicher: Die Infrastruktur zur Digitalisierung der Energiesysteme wird dringend benötigt.“

E-World als Plattform für Zukunftsthemen und Fachkräftegewinnung

Gleichzeitig rückte die Fachmesse viele weitere Themen in den Fokus, die die Energiewirtschaft derzeit bewegen. Um den internationalen Austausch zu fördern, der für eine globale Energiewende nötig ist, trafen sich am zweiten Messetag rund 50 BotschafterInnen, Generalkonsuln, Konsuln, Wirtschaftsattachés sowie Mitarbeiter*innen von Wirtschaftsförderungsgesellschaften zum Tag der Konsulate.

Zum ersten Mal bot der E-world.prototype.club IT-Talenten die Gelegenheit, praxisnahe Lösungen für die Digitalisierung der Energiewirtschaft zu entwickeln. Weitere Fachkräfte für die Branche zu begeistern, war das Ziel des Karriereforums, das am letzten Messetag Studierende und Young Professionals mit Unternehmensvertreter*innen zusammenbrachte. (sg)