Smart City / Energy

Digitale Zählerablesung: So haben die Stadtwerke Düsseldorf den Prozess optimiert

Rund 450.000 Stromzähler sind im Stromnetz der Stadtwerke. Davon entfallen 2500 auf die Düsseldorfer Wohnungsgenossenschaft. Mit einer Ablese-App sparen nun beide Parteien viel Zeit. Ein Gastbeitrag.
15.03.2022

Die Stadtwerke Düsseldorf haben eine von der Pixolus GmbH und Aareal Bank Gruppe entwickelte Lösung für die mobile Zählerablesung – getestet

Von: Maren Prüwer, Solution Managerin im Bereich Banking & Digital Solutions bei der Aareal Bank

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Die Abrechnungsprozesse von Strom, Wasser, Gas und Wärme beschäftigen Energieunternehmen ununterbrochen. Gleichwohl erreicht der Aufwand für den Ableseprozess zur Jahresverbrauchsabrechnung bei Strom zum Stichtag, meist zum 31.Dezember, einen Höchststand. Allein im Stromnetz der Stadtwerke Düsseldorf bestehen rund 450.000 Stromzähler. Der Energieversorger ist dabei zwingend auf die Unterstützung durch seine Geschäftskundschaft aus der Wohnungswirtschaft angewiesen. Der damit verbundene Aufwand ist für beide Seiten immens groß.

Davon betroffen ist auch die Düsseldorfer Wohnungsgenossenschaft (DWG), die 8.000 Wohnungen in der Stadt verwaltet. Denn das Erfassen der Zählerstände erfolgte bisher händisch, die Werte wurden mühsam in eine Exceltabelle übertragen und anschließend an die Stadtwerke übermittelt. Um 2.500 Stromzähler abzulesen, waren sieben Mitarbeitende eines Ablesediensts rund drei Monate beschäftigt. Für die DWG war dieser manuelle Prozess nicht nur personalintensiv, sondern auch fehleranfällig und hatte Verzögerungen zur Folge, wenn die Stadtwerke Düsseldorf dazu aufforderten, die Zählerstände zu übermitteln, die Listen aber noch nicht vollständig erfasst waren.

  • So funktioniert die Lösung

Zeit sparen mit einer App

Mit der Intention, den Ableseprozess für beide Unternehmen effizienter zu gestalten, haben die Stadtwerke Düsseldorf und die DWG Aareal Meter – eine von der pixolus GmbH und Aareal Bank Gruppe entwickelte Lösung für die mobile Zählerablesung – getestet. An die Stelle von Stift und Liste trat 2020 bei der DWG erstmals ein Smartphone mit der Aareal Meter-Ablese-App.

Um die gleiche Anzahl von 2.500 Verbrauchszählern abzuscannen, benötigt ein Mitarbeiter nur noch einen Monat. Die App synchronisiert die Ablesedaten automatisch mit dem cloudbasierten Dispositionsportal, das alle Ableseaufträge an die Mobilgeräte disponiert und die Objekt- und Zählerdaten verwaltet. Daher lassen sich Fehler weitestgehend ausschließen. Außerdem ist jederzeit ein Blick auf den aktuellen Bearbeitungsstand möglich, um etwaige Nachfragen und Zweifelsfälle klären zu können, oder nachzusehen, wann welche Daten erfasst wurden.

Der Datentransfer erfolgt vollständig automatisiert an die Stadtwerke. Ein weiterer Vorteil: Die Zählerablesung wird für alle Beteiligten – Wohnungs- und Energieunternehmen sowie gegebenenfalls auch Ablesedienste – transparenter, da die Belege elektronisch ausgetauscht werden können.

Prozesse zukunftsfähig optimieren

Wie die meisten Versorgungsunternehmen befinden sich die Stadtwerke Düsseldorf in einem Wandel und sind gefordert, ihre Produkte hin zu neuen Energiedienstleistungen zu entwickeln, die ihrer Kundschaft einen konkreten Mehrwert bieten. Bei der jährlichen Ablesewelle ist das der Fall. Dort hat sich der Prozess durch den Einsatz von Aareal Meter elementar vereinfacht: Auf beiden Seiten sind viele manuelle Arbeitsschritte weggefallen.

Da alles digitaler wird, erwarten die Kundinnen und Kunden, die Entwicklungen, die sie etwa im E-Commerce erleben, auch von ihrem Stromlieferanten. Das gilt insbesondere für eine kor-rekte und nachvollziehbare Abrechnung. Speziell das Erstellen einer elektronischen Rechnung im PDF-Format wird durch die Übernahme der Zählerdaten und -verbräuche aus Aareal Meter wesentlich vereinfacht.

Dabei stellt der Ableseprozesses nur ein Beispiel dar, wie sich branchenübergreifend sowohl in der Energie- als auch Wohnungswirtschaft Prozesse optimieren lassen. Denn in der schritthaften Prozessoptimierung besteht eine große Chance für die Energiewirtschaft, auch auf künftige Veränderungen reagieren zu können. Sie hilft dabei, digitale Transformation in kleinen Schritten voranzutreiben. (sg)