Smart City / Energy

Ista plant großangelegten Rollout smarter Messgeräte samt Funkinfrastruktur

Der Energiedienstleister will bis zum Jahr 2025 rund vier Millionen Wohnungen in Deutschland mit digitalen Messgeräten ausstatten.
01.06.2021

Klimaschutz steht für den neuen CEO Hagen Lessing im Fokus der neuen Unternehmensstrategie.

„Schon ab heute arbeiten wir CO2-neutral und innerhalb der nächsten zehn Jahre reduzieren wir unseren CO2-Ausstoß sogar auf null“, kündigte Ista-CEO Hagen Lessing zu seinem Amtsantritt an. Lessing übernimmt die Unternehmensleitung von Thomas Zinnöcker, der am 31. Mai  in den Ruhestand trat.

In den nächsten zehn Jahren will das Unternehmen die eigene Fahrzeugflotte vollständig auf Elektroautos umstellen und Dienstreisen weitgehend durch digitale Alternativen ersetzen. Außerdem soll schon vom kommenden Jahr an der gesamte Strombedarf von Ista aus erneuerbaren Energien stammen. ista erfasst regelmäßig den eigenen CO2-Fussabdruck und veröffentlicht seit 10 Jahren einen Nachhaltigkeitsbericht.
 

Zehn Millionen Wohnungen europaweit mit digitalen Geräten

Lessing kündigte zudem ein digitales Klimaschutzprogramm für den Gebäudebereich an. Dieser ist in Europa für 36 Prozent der Treibhausgasemissionen verantwortlich. Dabei gilt für Wohnimmobilien: 80 Prozent der Emissionen entstehen beim Heizen.

„Die politischen CO2-Ziele lassen sich nur mit zusätzlichen und schnell wirksamen Anstrengungen im Gebäudebereich erreichen“, so Lessing. Deshalb will ista bis 2025 insgesamt zehn Millionen Wohnungen mit digitalen Messgeräten und Funkinfrastruktur ausstatten, rund vierMillionen davon in Deutschland. Dazu wird das Unternehmen in den kommenden fünf Jahren annähernd 600 Mio. Euro investieren und die Zahl der via Funk angebundenen Geräte auf insgesamt 50 Millionen erhöhen.

Bislang erfasst Ista nach eigenen Angaben in rund fünf Millionen Wohnungen in Deutschland den Energieverbrauch. Viele Haushalte erhalten davon nur einmal im Jahr eine Heizkostenabrechnung.

Transparenz soll für Einsparungen sorgen

Mit Hilfe der Funktechnik können Mieter laufend und zeitnah ihren Energieverbrauch für Heizung und Warmwasser überprüfen und bei Bedarf anpassen. Die höhere Transparenz führt im Schnitt zu Einsparungen von weiteren zehn Prozent, so Ista und verweist auf das Dena-Pilotprojekt „Bewusst heizen“.

„Rund zwei Millionen Tonnen CO2 können so Jahr für Jahr zusätzlich vermieden werden. Das ist nicht nur ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz, sondern entlastet auch das Portemonnaie der Verbraucher in Zeiten steigender Energiepreise“, betonte Lessing. Die EU-Energieeffizienzrichtlinie schreibt seit 1. Januar 2021 eine regelmäßige Information der Verbraucher vor, die zeitnah und mindestens monatlich zu erfolgen hat.

EU-Energieeffizienzrichtlinie verpflichtet zu fernauslesbaren Zählern

Die regelmäßige Information der Verbraucher über den Energieverbrauch ist eine Vorgabe der EU. Die EU-Energieeffizienzrichtlinie sieht unter anderem vor, dass neu installierte Zähler und Heizkostenverteiler fernablesbar sein müssen. Bereits installierte Geräte müssen bis zum 1. Januar 2027 mit dieser Funktion nachgerüstet oder ersetzt werden. Bei neu installierten Geräten müssen die Mieter ab dem 1. Januar 2022 während der Heizperiode mindestens monatlich Abrechnungs- oder Verbrauchsinformationen erhalten. In Deutschland ist die EU-Richtlinie allerdings noch nicht umgesetzt. Das Bundeswirtschaftsministerium hatte im März einen Referentenwurf zur Änderung der Heizkostenverordnung vorgelegt.

Ista ist nicht nur in Deutschland aktiv. Das Unternehmen erfasst in 22 Ländern den Energieverbrauch in mehr als 13 Millionen Wohnungen und Gewerbeimmobilien. (dpa/sg)