Smart City / Energy

Mehrere Zähler auch bei TAF 7

EMH Metering hat für seine 1:n-Funklösung eine Erweiterung des Funkprotokolls im Wireless M-BUS in seine Zähler integriert. So lassen sich die eichrechtlichen und regulatorischen Vorgaben bei Umsetzung des Tarifanwendungsfalls (TAF) 7 im wM-BUS-Protokoll einhalten.
30.08.2022

EMH-Metering-Geschäftsführer Peter Heuell wird das 1:n-Konzept am ersten Tag der Metering Days in einem Vortrag vorstellen und auf den aktuellen Stand der Entwicklung eingehen.

TAF 7 erfasst beim Smart Meter-Gateway die Zählerstände der modernen Messeinrichtungen in einem zeitlichen Fenster von jeweils 15 Minuten. Bislang war eine TAF 7-Anbindung weiterer Zähler an das Gateway bei der sogenannten 1:n-Lösung, also mehrere Zähler an ein Gateway, bisher nur per Kabel möglich. Da das  jedoch aufwändig und nicht immer realisierbar ist, hat EMH Metering dazu eine Erweiterung des Funkprotokolls im Wireless M-BUS in die Zähler integriert.

Diese sorgt dafür, dass künftig die eichrechtlichen und regulatorischen Vorgaben bei Umsetzung des Tarifanwendungsfalls (TAF) 7 im wM-BUS-Protokoll eingehalten werden, erklärt der Zählerhersteller. Somit ermöglicht die 1:n-Funklösung, die EMH Metering gemeinsam mit Netze BW entwickelt hat, eine kontaktlose Anbindung mehrerer Zähler.

Finale Tests laufen auf Hochtouren

„Mit der 1:n-Funklösung lassen wir Energiedaten möglichst vieler Kunden über die Kommunikationsstrecke eines einzigen SMGW laufen“, erläutert Peter Heuell, Geschäftsführer von EMH Metering.  Die finalen Tests von 1:n laufen aktuell auf Hochtouren. Die Labortests sind erfolgreich abgeschlossen.

Derzeit wird die Lösung in Feldtests erprobt. Netze BW und EMH Metering testen die Smart-Meter-Lösung aktuell gemeinsam mit den Stadtwerken Weinstadt. Dort möchte man mit der Lösung zukünftig Services wie z.B. das Mieterstrommodell digital gestalten.

Wirtschaftlichkeit als Stellschraube

„Die Wirtschaftlichkeit des Rollouts hat höchste Dringlichkeit – das hat auch die PwC-Studie unterstrichen“, sagt Heuell. 84 Prozent der grundzuständigen Messstellenbetreiber bewerteten die Sicherstellung der Wirtschaftlichkeit bei Anwendung der Preisobergrenzen laut PwC als größte Herausforderung. Es gebe aber Hebel, die Wirtschaftlichkeit zu optimieren, so PwC. Der stärkste: Das Anbindungsverhältnis von Zähler und Gateway erhöhen. „Genau das tun wir mit 1:n“, erklärt Heuell.

Das 1:n-Funk-System senkt nicht nur die Kosten für Montage und Material; Messstellenbetreibern erschließt es auch eine erhebliche Menge optionaler Einbaufälle und die entsprechenden regulierten Entgelte nach Preisobergrenzen (POG). „Deutlich mehr Kunden können so Services und Dienstleistungen aus der neuen Messwelt angeboten werden“, ergänzt Heuell.

Auf den Metering Days in Fulda (11. bis 12. Oktober) wolle man über die aktuellen Meilensteine informieren, betont Heuell. (sg)