Smart City / Energy

Zwei neue Steuerboxen vom BSI zertifiziert

Anschub für die sichere Digitalisierung der Energiewende: Das BSI hat weitere Steuerboxen zertifiziert. Damit stehen Unternehmen der Energiebranche nun acht Lösungen zur Verfügung.
18.06.2025

Das Stromnetz soll widerstandsfähiger werden.

Von Daniel Zugehör

Mit der Zertifizierung zweier weiterer Steuerboxen durch das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) wächst die Zahl der verfügbaren, interoperablen Lösungen am Markt auf acht. Die zertifizierten Produkte von Theben Smart Energy und der Vivavis erfüllten die Anforderungen der Technischen Richtlinie (BSI-TR-03109-5) sowie der Beschleunigten Sicherheitszertifizierung (BSZ), teilte das BSI mit.

Widerstandsfähige Netze gegen Cyberbedrohungen

In Zeiten wachsender Bedrohungen durch staatliche und nichtstaatliche Akteure im Cyberraum ist die Absicherung der Energieinfrastruktur von höchster Bedeutung. "Wir müssen uns schon heute für künftige Gefahren rüsten", so BSI-Präsidentin Claudia Plattner. Insbesondere Steuerboxen und Smart-Meter-Gateways gelten als sicherheitskritische Komponenten im intelligenten Stromnetz. Ihre gezielte "Härtung" ist aus Sicht des BSI zentral für die Versorgungssicherheit in Deutschland und Europa.

Standardisierte Steuerung für Neuanlagen und Bestandsnetze

Die nun zertifizierten Steuerboxen ermöglichen die standardisierte und sichere Ansteuerung energiewenderelevanter Verbraucher wie Wallboxen, Wärmepumpen oder Wechselrichter – sowohl in neuen als auch in bestehenden Anlagen. Möglich wird das durch interoperable Schnittstellen wie EEBus oder Relaissteuerungen. So entstehen skalierbare, zukunftsfähige Lösungen, die netzdienliches Verhalten von Erzeugern und Verbrauchern effektiv unterstützen.

Transparenz im Zertifizierungsprozess

Parallel zur Zertifizierung der Steuerboxen hat das BSI auch die Testspezifikation TS 03109-1 zur Richtlinie TR 03109-1 für Smart-Meter-Gateways aktualisiert. Hersteller könnten nun strukturiert nachweisen, dass ihre Geräte den Anforderungen des Messstellenbetriebsgesetzes genügen – etwa hinsichtlich Funktionalität, Interoperabilität und Nachhaltigkeit. Die Weiterentwicklung der zugrunde liegenden Smart-Metering-Testplattform soll in Zukunft noch stärker automatisierte, transparente und tiefgreifende Prüfprozesse ermöglichen.