Gas

Erdgasverbrauch steigt – eigene Förderung sinkt

Verbraucher und Industrie in Deutschland greifen infolge des Kohleausstiegs verstärkt auf Erdgas zurück. Dennoch ist die heimische Produktion leicht rückläufig, kritisiert der BVEG.
16.03.2020

Offenbar profitiert die Erdgasbranche vom Ausstieg aus der Kohle.

In Deutschland haben Verbraucher und Industrie im vergangenen Jahr mehr Erdgas verbraucht. Die heimische Förderung ging währenddessen weiter zurück. Wie der Bundesverband Erdgas, Erdöl und Geoenergie (BVEG) am Montag in Hannover berichtete, nahm die Gesamtnutzung von Erdgas 2019 um über drei Prozent zu.

Ein Grund sei der schrittweise Ausstieg aus der Kohle in der Stromproduktion. Dabei gilt Gas als wichtiger Zwischenträger im langfristig angestrebten Übergang zu nichtfossilen Quellen.

Moderater Rückgang

Gefördert wurden im vorigen Jahr in der Bundesrepublik nach Verbandsangaben rund 6,1 Milliarden Kubikmeter Erdgas sowie knapp zwei Millionen Tonnen Erdöl, was "einem moderaten Rückgang gegenüber 2018" entspreche.

BVEG-Hauptgeschäftsführer Ludwig Möhring sagte, beide Rohstoffe trügen zur "Versorgungssicherheit und heimischen Wertschöpfung" bei. Es sei im Interesse eine günstigeren CO2-Bilanz zudem besser, einen möglichst großen Anteil aus der deutschen Förderung zu decken, statt Erdgas und Erdöl vorrangig aus dem Ausland zu importieren. Insgesamt setzte die Branche hierzulande 2019 etwa 1,8 Milliarden Euro um.

Erneuerbare ausbauen

Zur Energiewende mit der stockenden Erweiterung der Wind- und Solarkraft meinte Möhring: "Der beabsichtigte Ausbau muss in aller Konsequenz umgesetzt werden. Doch Deutschland wird damit allein nicht annähernd seinen gesamten Energiebedarf decken können." Im Verkehrs- und im Wärmesektor blieben Erdgas und Erdöl noch unentbehrlich. (dpa/amo)