Gas

Gasspeicher: Verband sieht marktwirtschaftlichen Betrieb gefährdet

Der Referentenentwurf zu höheren Füllständen stößt in der Branche auf Kritik. Das Ziel von Mindestfüllständen werde so nicht erreicht, warnt die Initiative Energien Speichern (INES).
03.03.2022

Die Bundesregierung möchte die Füllstände in Gasspeichern erhöhen. (Symbolbild)

Ein neuer Referentenentwurf sieht wohl substanzielle Eingriffe in den Gasspeichermarkt vor. Die Initiative Energien Speichern (INES) befürchtet, dass durch diesen der marktwirtschaftliche Betrieb der Gasspeicher und insbesondere das Ziel von Mindestfüllständen in den Gasspeichern gefährdet wird, wie der Verband mitteilt.

"Der vorgesehene gesetzliche Eingriff zur Vorgabe von Mindestfüllständen in Gasspeichern und der Entzug von gebuchten Kapazitäten stellt einen marktwirtschaftlichen Betrieb der Gasspeicher und insbesondere das Ziel der gewünschten Mindestfüllstände grundsätzlich in Frage", sagte Sebastian Bleschke, Geschäftsführer, INES.

90 Prozent Füllstände im Dezember

Die Änderungen sehen demnach vor, dass die Betreiber von Gasspeichern ab diesem Jahr folgende Füllstände in den Gasspeichern gewährleisten sollen: Ab dem 1. August sollen es 65 Prozent, ab dem 1. Oktober 80 Prozent und ab dem 1. Dezember sogar 90 Prozent sein. Ab dem 1. Februar sieht der Entwurf immerhin noch einen Füllstand von 40 Prozent vor.

Ein Nachweis darüber soll gegenüber der Bundesnetzagentur, dem Bundeswirtschaftsministerium und dem Marktgebietsverantwortlichen Trading Hub Europe regelmäßig erbracht werden. Darüber hinaus sollen Betreiber von Gasspeichern verpflichtet werden, den Nutzern von Gasspeichern ihre gebuchten, aber nicht genutzten Speicherkapazitäten für den verbleibenden Zeitraum bis zum Ende des jeweiligen Speicherjahres zu entziehen.

INES vertritt Großteil der deutschen Gasspeicherkapazitäten

Die Kapazität soll in diesem Fall dem Marktgebietsverantwortlichen Trading Hub Europe zur Verfügung gestellt werden, und zwar wenn erkennbar ist, dass die Nutzer der Gasspeicher die vorgegebenen Füllstände nicht einhalten. Die Pflicht des Speichernutzers zur Zahlung der Entgelte bleibe davon unberührt.

Ines ist ein Zusammenschluss von Betreibern deutscher Gas- und Wasserstoffspeicher. Mit derzeit 14 Mitgliedern repräsentiert die INES über 90 Prozent der deutschen Gasspeicherkapazitäten und etwa 25 Prozent aller Gasspeicherkapazitäten in der EU.Mitgliedsunternehmen sind unter anderemTrianel Gasspeicher Epe, Uniper Energy Storage und VNG Gasspeicher. (jk)