Gasverteilnetzbetreiber treiben Pläne für ein Wasserstoffnetz voran

Das laufende Jahr wird nach Einschätzung der Verbände zur entscheidenden Phase für die Planungen einer Wasserstoffinfrastruktur.
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Die deutschen Gasverteilnetzbetreiber haben 2022 mit der Planung für ein flächendeckendes Wasserstoffnetz begonnen, das sich aus dem heutigen Gasnetz herausentwickelt. Nun wird dieser Prozess fortgesetzt und der Dialog mit Industrie- und Gewerbekunden sowie Kommunen intensiviert. So soll sichergestellt werden, dass die zukünftige Wasserstoffversorgung auch zur Bedarfslage vor Ort passt, heißt es in einer Pressemitteilung.
Die Planung erfolgt hierbei auf Ebene der einzelnen Gasverteilnetzbetreiber und wird anschließend in einem deutschlandweiten Bericht konsolidiert. Mit 180 teilnehmenden Netzbetreibern deckte der sogenannte Gasnetzgebietstransformationsplan (GTP) 2022 bereits die Mehrheit der Netzanschlüsse und Verteilnetzkilometer in Deutschland ab. Der auf den Planungsergebnissen basierende, im September veröffentlichte Ergebnisbericht zeige deutlich, dass die Verteilnetzbetreiber großflächig planen, ihre Netze auf eine Wasserstoffversorgung umzustellen, betonen DVGW, H2vorOrt und VKU gemeinsam.
Planungshandbuch veröffentlicht
H2vorOrt hat nun das Planungshandbuch für den GTP 2023 veröffentlicht. Gasverteilnetzbetreiber können ab sofort auf Basis des Handbuchs ihre Planungen fortführen. Die Teilnahme ist auch für Verteilnetzbetreiber empfohlen, die 2022 keinen GTP abgegeben haben, heißt es in der Mitteilung.
„Der Gasnetzgebietstransformationsplan ist das zentrale Planungswerkzeug für die Fortentwicklung der deutschen Gasverteilnetze zur Klimaneutralität geworden. Dies zeigt auch die Verankerung im netzebenenübergreifenden Planungsprozess im Wasserstoffbericht nach EnWG. Mit dem GTP 2023 vertiefen wir nun die Planungen und gehen einen weiteren wichtigen Schritt in Richtung Transformation zur Klimaneutralität“, lässt sich Florian Feller, Vorsitzender von H2vorOrt zitieren.
Wirtschaftsstandort stärken
Gerald Linke, der Vorstandsvorsitzende des DVGW, bezeichnet den GTP als „Routenplaner“ für die Transformation der Gasnetze. Er leiste einen wesentlichen Beitrag zur Stärkung des Wirtschaftsstandorts Deutschland.
VKU-Hauptgeschäftsführer Ingbert Liebing führt aus, dass dieVersorgung von Gewerbetrieben und Haushalten mit Wärme auf mehrere starke Schultern verteilt werden müsse. „Wir dürfen uns nicht von einzelnen Systemen beziehungsweise Energieträgern abhängig machen. Wichtige energiewirtschaftliche Studien belegen, dass Wasserstoff auch im Rahmen der kommunalen Wärmeplanung eine relevante Rolle spielen wird. Umso wichtiger ist es, dass Kommunen bald mit ihren Wärmeplanungen beginnen. Zu deren Umsetzung können die Versorgungsbetriebe mit einem GTP einen bedeutenden Beitrag leisten“, ist der Verbandschef überzeugt.
Unternehmen können ihre Planungen bis zum 30. Juni 2023 melden. Der deutschlandweite, konsolidierte Bericht zur Planung wird im Herbst erscheinen. (amo)