H2-Großanlage in Nordrhein-Westfalen eröffnet
Air Liquide hat im Beisein von Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) eine Anlage für grünen Wasserstoff eingeweiht. Pro Jahr könne „Trailblazer“ bis zu 2900 Tonnen des Gases produzieren, erklärte das Unternehmen vor Ort in Oberhausen. Den dafür nötigen Strom liefere die norwegische Statkraft. Dabei handele es sich überwiegend um Windstrom sowie eine Restmenge aus Wasserkraft. Siemens Energy ist Projektpartner.
Erste Abnehmer stehen fest
Gilles Le Van, Vorsitzender des Aufsichtsrats der Air Liquide Deutschland, sagte, es gebe bereits erste Abnehmer, vor allem aus den Bereichen Mobilität und Industrie. „Wir haben erste Verträge geschlossen“, so Le Van. Anzahl oder Namen nannte er keine. „Ich werde da nicht weiter darauf eingehen“, erklärte der Aufsichtsratschef auf Nachfrage. Grüner Wasserstoff sei im Verkauf aktuell etwa drei Mal teurer als grauer, räumte er ein. Air Liquide betreibt am Standort schon eine mehr als 200 Kilometer lange Wasserstoffpipeline.
Ministerpräsident Wüst bezeichnete Trailblazer als Meilenstein für den Klimaschutz am Industriestandort Nordrhein-Westfalen (NRW). NRW benötige Wasserstoff, um weiterhin ein starkes Industrieland bleiben zu können. Wichtig sei, sowohl Klimaneutralität zu erreichen als auch die Industrie zu erhalten.
Kostenpunkt 45 Millionen Euro
Die Kosten für die Anlage beziffert Le Van auf insgesamt 45 Millionen Euro. Davon kommen zehn Millionen Euro als Förderung aus dem Bundeswirtschaftsministerium. Trailblazer soll auch neue Erkenntnisse rund um die Wasserstoffproduktion liefern. Im Fokus stehen die Technik sowie die Effizienz. Baustart in Oberhausen war vor zwei Jahren. Im nordrhein-westfälischen Marl plant Air Liquide eine weitere, mit 120 MW wesentlich größere Anlage. (dz)