Gas

Heizgas wird günstiger

Für Gasversorger, die sich im Wesentlichen kurzfristig eindecken, wird es eng mit der Vertriebsmarge: Die Großhandelspreise ziehen wieder an, die Endpreise dagegen gaben nach.
19.06.2018

Die Brutto-Endpreise für Erdgas bei einem typischen Haushaltskundenverbrauch von 20.000 kWh im Jahr von Juli 2010 bis Mai 2018. Die Indexzahlen hat das Preisvergleichsportal Check24 mit Stand 15. Juni 2018 ermittelt.

Der Gas-Endpreis, den ein durchschnittlicher Haushalt in Deutschland für einen Jahresverbrauch von 20.000 kWh zahlen muss, ist im ersten Halbjahr um 1,2 Prozent auf 1176 Euro (brutto) gesunken. Diese Indexzahlen gab das Preisvergleichsportal Check24 am Dienstag bekannt. Sie beziehen sich auf den Durchschnitt der Anbieter. "Alternativtarife" schlagen im Mittel mit 936 Euro zu Buche, die Grundversorgung mit 1384 Euro.

Was Check24 allerdings verschweigt: Die Grundversorgung, der Pflichttarif der lokalen Marktführer für Standardlastprofil(SLP)-Kunden, also für die Hauptverbrauchergruppe der nicht leistungsgemessenen Haushalte und Kleingewerbetreibenden, hat dort nur einen Marktanteil von höchstens 27 Prozent. Bei Strom beträgt dieser noch fast die Hälfte der Verbraucher gemäß SLP. Dies sind Zahlen der Bundesnetzagentur.

Day ahead von 19-Komma auf fast 23 Euro hoch

Im Wesentlichen profitieren von den gesunkenen Endpreisen nur Kunden, die aktuell den Gasversorger wechseln. Vereinzelt vergünstigen Gasversorger aber auch bei laufenden Lieferverträgen die Tarife.

Eine schlechte Nachricht ist die Vertriebspreis-Entwicklung für Gasversorger, die sich stark kurzfristig eindecken. Denn: „Die Großhandelspreise für Gas ziehen nach einem Zwischentief im Frühling wieder an“, schreibt Oliver Bohr, Geschäftsführer Energie bei Check24. Der Day ahead ging ins Jahr mit Notierungen deutlich unter 20 Euro pro MWh, schlug im Verlauf stark nach oben und unten aus und rangiert seit Mitte Mai zwischen 21,50 und 22,90 Euro. Setze sich dieser Trend, so Bohr, gingen auch die Endpreise wieder nach oben. (geo)