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Kreis Düren: Grüner Wasserstoff für den ÖPNV

Die Baugenehmigung für den Solarpark ist da, die Ausschreibung für den Kauf von Wasserstoffbussen läuft: Als erster Kreis in NRW steigt der Kreis Düren in die Produktion von grünem Wasserstoff ein - und hat bekannte Partner an seiner Seite.
19.02.2021

Der Kreis Düren will auch mithilfe von Wasserstoff bis 2030 klimaneutral werden.

Der Kreis Düren hat den nächsten Schritt auf dem Weg in die Wasserstoffwirtschaft gemacht. Wie Landrat Wolfgang Spelthahn mitteilt, habe man renommierte Partner gefunden, mit denen man nun gemeinsam grünen, klimaneutralen Wasserstoff produzieren werde.

Der Kreis Düren ist nach eigenen Angaben der erste Kreis landesweit, der grünen Wasserstoff herstellen wird und kommt damit seinem Ziel "auf dem Weg zur innovativen Wasserstoffregion einen großen Schritt weiter", wie der Landrat betont.

Riesen-Solarpark in Jülich geplant

Am Brainergy-Park, einem Gewerbegebiet auf Jülicher Stadtgebiet (beteiligt sind neben Jülich noch die Kommunen Niederzier und Titz) wird einer der größten Solarparks in NRW entstehen. Die dort aus circa 18.000 Modulen gewonnene Sonnenenergie soll dann genutzt werden, um mittels Elektrolyse Wasserstoff herzustellen. Den Solarpark wird laut der Mitteilung das Euskirchener Unternehmen F&S Solar bauen, die für die Elektrolyse notwendige Anlage kommt von Siemens.

"Wir haben nun die Baugenehmigung erhalten", sagte Uwe Czypiorski, Technischer Geschäftsführer von F&S Solar und betonte, dass es damit bald losgehen könnte.

Gemeinsame Betreibergesellschaft als Bauherrin

Zur Umsetzung des Projektes, das vom Bund für eine finanzielle Förderung ausgesucht wurde, soll nach Angaben des Landrats eine Betreibergesellschaft gegründet werden, der neben dem Kreis Düren und Siemens noch RWE und der Industriegasespezialist Messer Group angehören sollen. Diese Gesellschaft sei für das gesamte Projekt verantwortlich und trete als Bauherrin auf. Für Tim Evison, Senior Vice President Clean Hydrogen bei Messer Group, ist "das Projekt genau auf die Bedürfnisse des Kreises Düren zugeschnitten". Ziel aller Partner sei es, einen wirtschaftlichen Betrieb der Produktionsstätte sicherzustellen, wird Jens Rochol, Projekt Manager Hydrogen bei RWE Generation, in der Mitteilung zitiert.

Der Kreis Düren wird den klimaneutralen, grünen Wasserstoff für seine eigenen Bedarfe nutzen. Derzeit wird der ÖPNV umgestellt: Der Kauf von fünf Wasserstoffbussen sei ausgeschrieben, außerdem werde der Kreis zum nächst möglichen Termin vier Wasserstoff-Züge einsetzen, heißt es in der Mitteilung. Fünf Wasserstoff-Tankstellen sind geplant. Eine davon werde noch in diesem Jahr im Gewerbegebiet "Im großen Tal" errichtet. Der am Brainergy Park produzierte grüne Wasserstoff soll aber auch zur weiteren Verwendung in der Industrie oder beispielsweise für Speditionen angeboten.

Auf dem Weg zur Klimaneutralität

"Wasserstofftechnologie ist die Zukunft", ist Landrat Wolfgang Spelthahn überzeugt. "Wir kommen damit unserem Ziel, im Kreis Düren bis 2035 klimaneutral zu sein, ein erhebliches Stück weiter."

Baubeginn für die Produktionsanlagen ist nach Abschluss der Planungsphase noch in diesem Jahr, Fertigstellung dann 2022. (amo)