Gas

Mitnetz Gas überwacht Gasleitungen aus dem All

Der Verteilnetzbetreiber testet neue Möglichkeiten, um Netzveränderungen zu monitoren. Bei der Auswertung kommt auch Künstliche Intelligenz zum Einsatz.
28.06.2021

Das Verwaltungsgebäude von Mitnetz Gas und Mitgas in Kabelsketal in Sachsen-Anhalt.

Die Mitteldeutsche Netzgesellschaft Gas mbh (Mitnetz Gas) startet einen Pilotversucht zur Überwachung ihres Gasleitungsnetzes aus dem All. In Zusammenarbeit mit der LiveEO GmbH würden monatlich Satellitenbilder des Netzgebietes mittels künstlicher Intelligenz ausgewertet, heißt es in einer Pressemitteilung.

Das Monitoring umfasse die Kontrolle von Veränderungen durch Vegetation, Bodendeformationen und Baumaßnahmen. Der Test bezieht sich auf das Gebiet um Lobstädt, Borna, Geithain, Kohren-Salis, Frohburg, Rochlitz und Altenburg und läuft bis Oktober 2021. Nach der Testphase wird entschieden, ob die Flächenbeobachtung per Satellit künftig im gesamten Netzgebiet angewendet wird.


 

Bisher laufen die Kontrollen per Hubschrauber

„Auch Gasleitungen, die ja unter der Erdoberfläche verlaufen, sind vielfältigen Einflüssen ausgesetzt. Beispielsweise können Baumbewuchs, Absenkungen des Geländes oder Bauarbeiten unseren Anlagenbestand beschädigen. Die Überwachung unseres Netzes ist für die Sicherheit der Gasversorgung deshalb von größter Wichtigkeit“, sagt Jana Erdmann vom Bereich Betrieb Gas bei Mitnetz Gas.

Der Verteilnetzbetreiber nimmt die Kontrolle nach eigenen Angaben bislang regelmäßig per Hubschrauber vor. Auch am Boden würden die Leitungen in über 200 Orten pro Jahr mit Gasnetzbegehungen überprüft. Mit der satellitengesteuerten Überwachung testet das Unternehmen nun eine Möglichkeit, einen effektiven Gesamtüberblick über Netzveränderungen zu erhalten.

Kritische Bereiche werden vom Programm entsprechend gekennzeichnet und den im Netzgebiet tätigen Monteuren auf eine App direkt übertragen. Diese können dann die Anlagen in ihrem Arbeitsbereich einer direkten Kontrolle unterziehen. (hoe)