Gas

Shell und Uniper fördern blauen Wasserstoff in Großbritannien

Das zugehörige Cluster erhielt jetzt eine erste staatliche Förderung. Geplant ist die Inbetriebnahme bis 2027. Auch für grünen Wasserstoff gibt es ein Projekt.
12.04.2022

Blauer Wasserstoff könnte die Dekarbonisierung in Großbritannien vorantreiben. (Symbolbild)

Uniper hat eine Vereinbarung mit Shell unterzeichnet, um die Pläne zur Herstellung von blauem Wasserstoff am Uniper-Kraftwerksstandort Killingholme (England) voranzutreiben. Der erzeugte Wasserstoff könnte zur Dekarbonisierung von Industrie, Verkehr, Strom- und Wärmemarkt in der gesamten Region Humber verwendet werden, teilte Uniper mit.
 
Im "Humber Hub Blue Project" ist demnach eine Produktionsanlage für blauen Wasserstoff mit einer Kapazität von bis zu 720 MW geplant. Zur Anwendung kommt  dabei eine Gasreformierungstechnologie mit CO2-Abscheidung und -speicherung (CCS).

Zwei CCS-Projekte ausgewählt

Das abgeschiedene CO2 soll durch die sogenannte Zero Carbon Humber Onshore-Pipeline geleitet werden. Das abgeschiedene Kohlendioxid soll anschließend in der britischen Nordsee dauerhaft gespeichert werden.

Die Pipeline gehört zum sogenannten East Coast Cluster. Letzteres wurde kürzlich als eines von zwei CCS-Projekten ausgewählt, um von der britischen Regierung eine erste staatliche Unterstützung zu erhalten.

Planungsphase steht an

Voraussichtlich können die Projekte ab 2024 endgültige Investitionsentscheidungen treffen. Ab 2027 würden sie dann in Betrieb genommen.
 
Bei der Produktion von blauem Wasserstoff in Killingholme könnten durch CCS etwa 1,6 Mio. Tonnen CO2 pro Jahr abgeschieden werden, heißt es. Shell und Uniper wollen nun gemeinsam Studien zum Prozessdesign und zur Standortentwicklung vorantreiben, um das Projekt bis 2023 in die Planungsphase zu bringen.

Auch grüner Wasserstoff im Rennen

Parallel dazu entwickelt Uniper weiterhin ein Projekt zur Erzeugung von grünem Wasserstoff. Zur Anwendung kommt hierbei eine elektrolytische Wasserstofftechnologie. Angesiedelt ist diese ebenfalls im Humber Hub am Uniper-Standort Killingholme. (jk)