Gas

Stadtwerke Bochum beteiligen sich am Wasserstoffzentrum Hamm

Trianel und die Stadtwerke Hamm haben das Elektrolyseur-Projekt ins Leben gerufen. 2025 soll der erste Wasserstoff in Westfalen produziert werden.
16.01.2023

Klaus Horstick (Geschäftsführer Wasserstoffzentrum Hamm), Jörg Hegemann (Geschäftsführer Stadtwerke Hamm), Reinhard Bartsch (Geschäftsführer Stadtwerke Hamm GmbH), Dietmar Spohn (Sprecher der Geschäftsführung, Stadtwerke Bochum Holding GmbH), Sven Becker (Sprecher der Geschäftsführung, Trianel GmbH), Marc Herter (Oberbürgermeister der Stadt Hamm), Thomas Eiskirch (Oberbürgermeister der Stadt Bochum), v.l.

Die Stadtwerke Bochum beteiligen sich mit 20 Prozent am Projekt Wasserstoffzentrum Hamm. Damit wollen die Stadtwerke laut einer Pressemitteilung ideale Voraussetzungen schaffen, um das von Trianel und den Stadtwerken Hamm initiierte Elektrolyseur-Projekt bis voraussichtlich Ende 2023 zum Baubeschluss zu führen. „Die Stadtwerke Bochum beweisen mit dem Einstieg in das Wasserstoffzentrum Hamm Pioniergeist und setzen einen starken Impuls für die innovative Umsetzung der Energiewende“, lässt sich Bochums Oberbürgermeister Thomas Eiskirch zitieren. Wasserstoff werde für den Wirtschaftsstandort Ruhrgebiet eine immer wichtigere Rolle spielen, ist er überzeugt. Frühzeitig Wasserstoffmengen zu sichern sei eine kluge Entscheidung, um diese zukunftsweisende Energie für unseren ÖPNV, unsere Abfallwirtschaft und weitere Bereiche zu nutzen. „Wir holen Zukunftsenergie ins Ruhrgebiet.“

Von einem Riesenschritt auf dem Weg zur Produktion von grünem Wasserstoff in Hamm, spricht Marc Herter, Oberbürgermeister der Stadt Hamm. Die positiven Ergebnisse der Machbarkeitsstudie und die Aufnahme der Stadtwerke Bochum in den Gesellschafterkreis hätten gezeigt, dass das ehrgeizige Ziel, zur Mitte des Jahrzehnts in Uentrop grünen Wasserstoff zu produzieren, stehe. Hamm werde damit zum westfälischen Zentrum für grünen Wasserstoff, dem Treibstoff für die produzierende Wirtschaft und Mobilität von Morgen. „Wir verbinden damit die Energiewende mit einer dynamischen Wirtschaftsentwicklung. Darauf kommt es bei der Transformation an“, hebt der Kommunalpolitiker hervor.

20 Prozent der Wasserstoffmengen gesichert

Der geplante Elektrolyseur wird eine Leistung von 20 Megawatt haben und damit bei geplanten 4000 Volllaststunden bis zu 1500 Tonnen grünen Wasserstoff pro Jahr produzieren können. Die Stadtwerke Bochum sichern sich mit ihrer Beteiligung 20 Prozent der am Standort produzierten Wasserstoffmengen.

„Gemeinsam mit den Stadtwerken Hamm und Bochum planen wir bis voraussichtlich Ende 2023 den Baubeschluss herbeizuführen und nach einer Bauzeit von ca. 15 Monaten bereits 2025 Wasserstoff in und für Westfalen produzieren zu können. Wir freuen uns, mit unseren langjährigen Partnern erneut kommunale Pionierarbeit für den Umbau der Energiewirtschaft leisten und den Energiestandort Hamm weiterentwickeln zu können“, stellt Sven Becker, Sprecher der Geschäftsführung von Trianel, fest. „Das Projekt zeigt, dass Wasserstoff auch im ländlichen Raum eine wichtige Option für die Dekarbonisierung in den Bereichen Mobilität und Industrie ist, die in der politisch dominierten Diskussion der Mega-Projekte an Industriestandorten deutlich mehr Beachtung finden sollte“, so Becker weiter.

Hamm als Top-Standort

Im Rahmen einer umfangreichen Machbarkeitsstudie für das Wasserstoffzentrum sind im letzten Jahr die guten Voraussetzungen für die Realisierung eines Elektrolyseurs und die regionale Verwendung des dort produzierten Wasserstoffs bestätigt worden. Als idealen Standort für den Elektrolyseur wurde das Gelände des Trianel Gaskraftwerks Hamm identifiziert Der Standort verfügt über eine gute Anbindung an die Bundesautobahnen A1 und A2, über eine Anbindung an eine der großen Nord-Süd-Stromtrassen sowie über eine integrierte und systemdienliche Strom- und Gasinfrastruktur.

Die Studie zeigt, dass das Projekt wegen der Infrastrukturvorteile am Standort und der hervorragenden Transport- und Absatzwege für den hier produzierten Wasserstoff über Schiene, Straße und Wasserstraße wirtschaftlich ist. Die Machbarkeitsstudie hat auch festgestellt, dass Möglichkeiten für den Ausbau und die Nutzung erneuerbarer Energien in Hamm und Umgebung für die Stromversorgung der geplanten Elektrolyseanlage bestehen. Hier könnte das geplante Projekt auch von Grünstrom-Direktlieferungen profitieren und einen weiteren Beitrag für die Energiewende leisten. „Das Wasserstoffzentrum Hamm ist das richtige Projekt zur richtigen Zeit, um auch den politisch gewünschten Wasserstoff-Hochlauf in Deutschland mit einem kommunalen Projekt voranzutreiben“, so Sven Becker weiter. (amo)