Gas

Storengy Deutschland will einen Wasserstoffspeicher im Raum Stade errichten

Die Inbetriebnahme des Wasserstoffspeichers ist Stand heute ab 2030 geplant. Ein bestehender Erdgasspeicher am Standort Harsefeld soll erweitert werden.
15.06.2024

Seit 1992 betreibt Storengy Deutschland (beziehungsweise die Vorgängergesellschaften des Unternehmens) den Gasspeicher Harsefeld.

Storengy Deutschland plant im Zuge des Projektes „SaltHy“ die Erweiterung ihres bestehenden Erdgasspeichers am Standort Harsefeld im Raum Stade (Niedersachsen), um neue Salzkavernen zur Untergrundspeicherung von 100 Prozent Wasserstoff anzulegen.

Die Inbetriebnahme der ersten neuen Salzkaverne für die Speicherung von Wasserstoff ist für 2030 geplant, die zweite soll bis voraussichtlich 2034 realisiert werden. Geplant ist ein Speichervolumen von circa 7500 Tonnen Wasserstoff je Kaverne. Das Speichervolumen einer Kaverne reicht aus, um den Bedarf eines regionalen Stahlwerks (140 Tonnen Wasserstoff pro Tag) für rund zwei Monate abzudecken. Derzeit werden am Standort Kartierungsmaßnahmen, das Detail-Engineering sowie vorbereitende Maßnahmen für den Genehmigungsprozess umgesetzt. Perspektivisch sollen auch die zwei aktuell für die Erdgasspeicherung genutzten Kavernen für die H2-Speicherung umgewidmet werden.

Günstige Lage

Der künftige Wasserstoffspeicher liegt strategisch günstig gelegen im Herzen des europäischen Wasserstoff-Kernnetzes („EU Hydrogen Backbone“) in Norddeutschland, das in Teilen bereits 2028 in Betrieb gehen soll. Damit wird der Speicher direkt mit dem europäischen Transportnetz verbunden sein.

Passend dazu wurde SaltHy von der Europäischen Union als Projekt von gemeinsamem europäischem Interesse eingestuft. Damit wird bestätigt, dass das Projektvorhaben einen zentralen Baustein für die europäische Energiewende darstellt. Nach Verlautbarung der EU soll dadurch der Zugang zu Projektfördergeldern deutlich vereinfacht und Genehmigungsprozesse beschleunigt werden.

Der langfristige Speicherbedarf für Wasserstoff übersteigt die Umrüstungspotentiale bestehender Erdgasspeicher. „Ohne Wasserstoff ist „netto-null“ nicht erreichbar. Um das Potential des Energieträgers auszuschöpfen, braucht es vor allem einen Ausbau der Transport- und Speicherinfrastruktur. Wir werden die Versorgung mit Erdgas noch länger über die bestehenden Speicher absichern müssen. Daher brauchen wir für die Absicherung des neu entstehenden Wasserstoffmarktes den Neubau von Speichern“, betont Gunnar Assmann, Projektleiter Wasserstoffspeicherung bei Storengy Deutschland, in einer Pressemitteilung.

Energieregion Stade wird fit für Wasserstoff

 Die Region Stade entwickelt sich zur H2-Drehscheibe; hier entstehen derzeit verschiedene Projekte entlang der gesamten Wasserstoffwertschöpfungskette. Die geographische Lage in Norddeutschland mit anliegendem Hafen, Anlieferung per Schiff und Ammoniakrektifikation machen Stade zu einem wichtigen strategischen Knotenpunkt für Handel, Logistik und industrielle Entwicklung rund um Wasserstoff. Die Region verfügt ebenso über Flächen für On- und Offshore-Windkraftanlagen, um grünen Wasserstoff lokal zu erzeugen.

Ute Kück, Bürgermeisterin der Samtgemeinde Harsefeld bei Stade, betont: „Wasserstoffspeicher sind das fehlende Puzzlestück, um Importterminal, regionale Erzeugung mittels Elektrolyse, das Wasserstoff-Transportnetz „Hyperlink“, das Verteilnetz „Hamburg Green Energy Hub“ und Verbrauchszentren aus der energieintensiven Industrie bestmöglich zu verbinden. Speicher geben den Projekten auf Erzeuger- und Industrieseite Flexibilität und zugleich Sicherheit.“   (amo)