Gas

Wasserstoff als Chance für Stadtwerke

Gut für das Klima, gut für die Regionen: Christian Heine, Geschäftsführer von Gasnetz Hamburg und stellvertretender Vorsitzender der VKU Landesgruppe Nord, ist überzeugt, dass kommunale Unternehmen mit der Zukunftstechnologie punkten können.
12.04.2021

Christian Heine ist Geschäftsführer von Gasnetz Hamburg.

Die Politik ist gut beraten, beim Aufbau der Wasserstoffwirtschaft auch auf kommunale Unternehmen zu setzen. So könne eine Win-win-Situation entstehen, ist Christian Heine, Geschäftsführer von Gasnetz Hamburg und stellvertretender Vorsitzender der VKU Landesgruppe Nord, überzeugt. „Die Kommunalwirtschaft steht jederzeit bereit, gemeinsam mit den Ländern eine dezentrale Wasserstoffwirtschaft zu etablieren“, sagt Heine im Interview mit der ZfK.  Mit dem Gasnetz sei die Infrastruktur schon jetzt vorhanden – für den Transport wie für die Energiespeicherung. „Wir müssen die Gelegenheit nur beim Schopf packen. In den nächsten Jahren können dann deutsche Technologieunternehmen Exporteure einer Technologie sein, die dann ein Standard in der Energieversorgung sein wird“, so Heine weiter. Kommunen wiederum hätten zugleich ihren Beitrag geleistet, die Emissionen von CO2 auf einen Wert nahe Null zu senken.

Potenzial sieht Heine auch für strukturschwache Regionen. Dort angesiedelte kommunale Unternehmen könnten mit Wasserstoff ihre Rolle am Markt langfristig stärken und zugleich neue Geschäftsfelder erschließen. „Dadurch entstehen neue Arbeitsplätze und vor allem langfristig sichere Jobs“, so Heine. Weil Energieimporte auf lange Sicht an Bedeutung verlieren, werde grüner Wasserstoff in Zukunft den Anteil an der Wertschöpfung viel stärker als bisher an die heimischen Standorte verlegen, so der Geschäftsführer.

Stadtwerke sollten Kooperationspartner suchen

Stadtwerken, die sich an das Thema Wasserstoff herantasten wollen, rät Heine zu Kooperationen. Bei allen Überlegungen sollte ein Stadtwerk den mittel- und langfristigen volkswirtschaftlichen Nutzen im Auge behalten. Grundsätzlich biete die Wasserstofftechnologie ein enormes Potenzial, um Ökonomie und Treibhausgasminderung zu verknüpfen, ist er überzeugt.

Bei den politischen bzw. regulatorischen Rahmenbedingungen gebe es allerdings noch Luft nach oben. Der VKU Nord setze sich etwa dafür ein, dass die Landespolitik eine dezentrale Wasserstoffwirtschaft ermöglicht, mit verlässlichen Rahmenbedingungen, einer technologieoffenen und anwendungsorientierten Entwicklung der Wasserstoffwirtschaft, klaren Prioritäten in den Anwendungsbereichen und der Nutzung der bestehenden Gasnetzinfrastruktur. Verbesserungsbedarf gebe es vor allem im Bereich der Wasserstoffnetzregulierung.

Das komplette Interview mit Christian Heine lesen Sie in der April-Ausgabe der ZfK. (amo)