Gas

Wasserstoff-Modellregion Fichtelgebirge will sich noch breiter aufstellen

Man werde sich für die dritte Stufe des Bundesförderprogramms HyLand bewerben, heißt es aus dem Landkreis Wunsiedel. Bei Erfolg würden weitere 20 Mio. Euro fließen.
29.10.2021

Wasserstoff soll unter anderem im Mobilitätsbereich eingesetzt werden.

Die Wasserstoff-Modellregion Fichtelgebirge will sich für die Zukunft noch breiter aufstellen. Das teilt der Landkreis Wunsiedel mit. Man werde sich für die dritte Stufe des Bundesförderprogramms HyLand bewerben – den sogenannten HyPerformer. Der Kreistag habe der Ausarbeitung einer Bewerbung für das Förderprogramm in seiner jüngsten Sitzung zugestimmt.

Durch den Status HyPerformer würden bis zu 20 Millionen Euro Fördergelder an diejenigen Unternehmen in der Region fließen, die bereits Teil der Wasserstoff-Modellregion Fichtelgebirge sind. Langfristig gesehen könne auch die energieintensive Industrie davon profitieren. Nicht zuletzt profitiere aber auch der Landkreis selbst durch die Wasserstoff-Modellregion Fichtelgebirge, da Wasserstoff ein wichtiger Schritt für die Dekarbonisierungsstrategie des Landkreises sei. Zudem könne die Region so ihren Status als lokales Wasserstoffzentrum etablieren und ausbauen.

Abschlussbericht liegt vor

Bislang befindet sich der Landkreis Wunsiedel i. Fichtelgebirge als HyExpert auf Stufe zwei des Förderprogramms, diese Projektphase endet nun mit der Vorlage des Abschlussberichts, den die Verantwortlichen der Wasserstoff-Modellregion Fichtelgebirge gemeinsam mit der SWW Wunsiedel und der endura kommual verfasst haben. Ziel des HyExpert Projekts war demnach, ein Gesamtkonzept für die Wasserstoff-Produktion und -Nutzung im Fichtelgebirge zu erstellen, sowie Anwendungen im Bereich Mobilität auf den Weg zu bringen.

Gelungen ist dies im Austausch mit beispielsweise der Verkehrsgemeinschaft Fichtelgebirge (VGF) und einigen Unternehmen aus der Region, die Interesse an der Nutzung von Wasserstoff für ihre LKW- aber auch Staplerflotten haben. Es wurde die Interessengemeinschaft H2.Fichtelgebirge gegründet, die das Netzwerk noch einmal deutlich erweitert hat. Es wurden beispielsweise auch Kooperationen mit Fahrzeugherstellern eingegangen mit dem Ziel, zeitnah in der Region erste wasserstoffbetriebene LKW fahren lassen zu können, um die Vorreiterrolle des Landkreises in Deutschland weiter zu untermauern.

Frage der Wirtschaftlichkeit

Darüber hinaus haben die Verantwortlichen eine Reihe von Wirtschaftlichkeitsberechnungen durchgeführt, die unterschiedlich ausfallen, heißt es in der Mitteilung weiter. Während die Wirtschaftlichkeit bei LKW und vor allem auch bei den Abfallsammelfahrzeugen darstellbar ist, ist sie bei Bussen bislang noch nicht komplett gegeben, so die Experten der endura kommunal. Dennoch werde man die Nutzung mit Blick auf die überregionale Sichtbarkeit solcher Entwicklungen im Smarten Fichtelgebirge weiterverfolgen, so der Landkreis.

Auch der Zeitplan für die nächsten Schritte ist dem Bericht zu entnehmen. Im kommenden Jahr sollen der Elektrolyseur und die erste Wasserstoff-Tankstelle in Betrieb gehen. Die ersten wasserstoffbetriebenen Abfallsammelfahrzeuge sollen zum Einsatz kommen. Für 2023/2024 ist der Einsatz erster wasserstoffbetriebener LKW geplant. Das Tankstellennetz soll ausgebaut, die Elektrolyse-Anlage erweitert werden.

Berek: Breites Fundament

Landrat Peter Berek spricht von einem "richtig guten Konzept", das auf einem breiten Fundament aufbaue und gewachsen sei. "Wir arbeiten hier in der Region an einem Energiebaukasten, Wasserstoff ist ein Teil davon. Die Aufnahme ins HyPerformer Programm würde perfekt zu uns passen und uns auf unserem Weg in die Energiezukunft einen weiteren großen Schritt nach vorne bringen.“ (amo)