Strom

Boom bei PV-Kleinanlagen & Heimspeicher

Trotz schwierigen regulatorischen Rahmenbedingungen und der Coronakrise erfreuen sich PV-Kleinanlagen und Heimspeicher einer rekordverdächtigen Nachfrage.
14.10.2020

Heimspeicher werden überwiegend in Kombination mit einer PV-Anlage installiert. Wächst der PV-Markt hat das auch positive Auswirkungen für die Speicherhersteller.

Viel ist für die PV-Branche und die dazugehörigen Prosumer in diesem Jahr passiert: erst die Coronakrise in Kombination mit dem drohenden Erreichen des 52-GW-Deckels samt Förderaus, dann viele neue Regelungen im Rahmen des EEG 2021. Die neuste Studie des Marktforschungsinstituts EUPD Research legt jedoch nahe, dass das der Branche nichts getan hat, ganz im Gegenteil.

Die Zahlen der Neuinstallationen sowohl bei PV-Kleinanlagen als auch Heimspeichern sind auf Rekordniveau im Vergleich zum Vorjahr. Allein in den ersten sechs Monaten dieses Jahres wurden 63.000 neue PV-Anlagen bis 10 kWp in Betrieb genommen. Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Wachstum von 56 Prozent, wie die Auswertung der offiziellen Statistik der Neuinstallationen durch EUPD Research ergibt.

Anlagenspezifische-Leistung wächst

Doch nicht nur die Zahl der neu errichteten PV-Anlagen hat deutlich zugenommen, auch die Leistung pro Anlage. So ist die durchschnittliche Leistung aller Anlagen unter 10 kWp um etwa 100 Watt Peak auf 7,5 kWp angestiegen.  Knapp zwei Drittel der Anlagen besitzen demnach eine installierte Leistung zwischen 7 und 10 kWp.

Da mittlerweile 87 Prozent der Heimspeicher gemeinsam mit einer PV-Anlage angeschafft werden, hat die Entwicklung im PV-Prosumermarkt auch Auswirkungen auf entsprechende Speichersysteme. Mit 46.000 installierten Speichern erreichte das erste Halbjahr 2020 bereits den Jahreswert von 2018.

Heimspeicher werden deutlich häufiger installiert

Im Vergleich zum vergangenen Jahr wuchs der Markt um 59 Prozent. Für das Gesamtjahr 2020 wird prognostiziert, dass 88.000 neue Heimspeicher in Betrieb genommen werden.

Marktführer ist nach wie vor Sonnen, der 21 Prozent am deutschen Markt hält. An den Positionen zwei bis vier folgen mit BYD ein chinesischer Anbieter und mit E3/DC und Senec zwei weitere Hersteller aus Deutschland. Diese Top vier Anbieter decken bereits 70 Prozent des deutschen Marktes im ersten Halbjahr 2020 ab. (lm)