Strom

Forschung: Beheizte Rotorblätter sollen Windkraft effizienter machen

Die Verbund AG hat ein Forschungsprojekt ins Leben gerufen, das den Betrieb von Windkraftanlagen im Winter deutlich effizienter machen könnte. Rotorblätter sollen intelligent beheizt werden, um Stillstandzeiten aufgrund von Vereisung zu verhindern.
10.06.2021

Wenn der Winter naht, drohen vielen Windkraftanlagen höhere Ausfallzeiten. Bei Vereisung geht bislang nichts mehr – bis jetzt.

Österreichs größter Stromversorger Verbund hat sich mit der Universität Wien und dem Schweizer Wetterdienstleister Meteotest zusammengetan, um den Betrieb von Windkraftanlagen unter winterlichen Witterungsverhältnissen zu optimieren.

Künftig sollen die Windräder bei Vereisung nicht mehr stillstehen müssen. Eine Beheizung der Rotorblätter soll es möglich machen. Auf Basis von Wetterdaten- und vorhersagen sowie Betriebs- und SCADA-Daten der Windturbine soll eine KI-gestützte Steuerung entwickelt werden, die die Rotorblätter bei drohender Vereisung beheizt.

Mehr Verschleiß, weniger Effizienz

Vor allem in Österreich und anderen alpin geprägten Ländern oder Regionen ist der Winter für Betreiber von Windkraftanlagen oft ein Problem. Sind die Rotorblätter vereist, muss die Anlage komplett heruntergefahren werden, denn herausbrechendes Eis könnte zur Gefahr für Mensch und Tier werden. Aber auch die Anlage selbst leidet unter der Kälte, der mechanische Verschleiß erhöht sich und verringert damit die Lebensdauer. Hinzu kommt, dass aufgrund der veränderten aerodynamischen Eigenschaften der Rotorblätter ein Betrieb auch nicht effizient wäre.

„SOWINDIC“ – Smart Operation of Wind Turbines under Icing Conditions – so der Name des Forschungsprojekts – wird vom österreichischen Klima- und Energiefonds gefördert. (lm)