Grundstein für neues Umspannwerk in Berlin-Mitte gelegt
„Es tut sich was am Alexanderplatz und deshalb tun auch wir etwas“, so Erik Landeck, Geschäftsführer von Stromnetz Berlin, anlässlich der Grundsteinlegung für ein neues 110kV-Umspannwerk im Berliner Bezirk Mitte. „Damit nimmt ein weiteres großes Investitionsprojekt für den Ausbau des Berliner Stromnetzes sichtbar Fahrt auf und wir werden unserem Anspruch, aber auch unserem Auftrag, auf die wachsenden Bedarfe der wachsenden Stadt frühzeitig zu reagieren, gerecht“, so Dr. Landeck weiter.
Bis 2026 wird auf dem Gelände des früheren Umspannwerkes (UW) Alexanderplatz in der Voltairestraße das neue Werk mit einer modernen Schaltanlage entstehen. Unter Einbindung des Denkmalschutzes und in einer Sonderbauform in sogenannter Terrassenoptik soll das neue „UW Voltairestraße“ künftig die steigende Stromlast in der Innenstadt bewältigen. Immerhin gilt der Bereich um den Alexanderplatz als Entwicklungsgebiet. Hier entstehen in den kommenden Jahren viele Hochhäuser mit unterschiedlicher Nutzung. Die angrenzenden Netzgebiete sind ausgelastet. Das macht den Bau eines neuen Umspannwerkes erforderlich.
An gleicher Stelle stand bis zum Frühjahr 2022 das Umspannwerk Alexanderplatz. Dieses war zwischen 1969 und 2001 in Betrieb. Zwischen 2013 und 2022 wurde das einstige Umspannwerk zur beliebten Party-Location, konnte aber auch für Tagungen und Kongresse genutzt werden.
Unter dem Fundament wurden historische Bohlen aus dem Mittelalter gefunden, die eine frühzeitliche Besiedelung des Gebietes bezeugen.
Eine Herausforderung für den Bau bildet die Nähe zur Bahntrasse sowie die Anbindung der vorhandenen Kabel, die direkt unter dem S-Bahn-Viadukt in einem Tunnel liegen.
Richtfest für 2024 vorgesehen
Stromnetz Berlin will die hohe Versorgungsqualität des Berliner Verteilungsnetzes Deutschlands langfristig erhalten. Dazu soll auch das neue UW Voltairestraße dienen. Mit der heutigen Grundsteinlegung startet der Hochbau des Gebäudes, im Jahr 2024 soll Richtfest gefeiert werden. Danach beginnt die elektrotechnische Ausstattung der künftigen Stromverteilungsanlage.
Bis zu seiner geplanten Inbetriebnahme wird Stromnetz Berlin hier am Standort etwa 26,5 Millionen Euro investieren. Die Größe und Leistungsfähigkeit des neuen 110 kV-Umspannwerkes orientiert sich mit 63 Megavoltampere (MVA) an den Wünschen der Kunden im Versorgungsgebiet, an steigenden, aber auch schnell wechselnden Bedarfen der Stromversorgung.
So soll das neue Werk mit modernster Schalt- und Steuertechnik ausgestattet werden. 12.000 Haushalte und rund 2.000 Gewerbekunden mit hoher Leistungsabnahme – diese Zahl wird angesichts des erwarteten weiteren Ausbaus schnell steigen - werden damit versorgt. Da die Anlage in die zentrale Steuerung des Berliner Stromnetzes integriert wird, sind im Falle von auftretenden Störungen sehr kurze Wiederversorgungszeiten möglich.
Investitionsoffensive hält an
Der Bau in Mitte ist nicht das einzige große Infrastrukturprojekt, das Stromnetz Berlin derzeit umsetzt: Eine Reihe weiterer Netzausbaumaßnahmen, die Modernisierung von Netzanlagen oder die Errichtung leistungsfähiger Kundenanschlüsse für Rechenzentren oder den Ausbau der Elektromobilität werden vorangetrieben.
So wurde gerade erst Richtfest für das UW Rollberg in Neukölln gefeiert und in Marzahn-Hellersdorf befindet sich das Umspannwerk Wuhletal bereits kurz vor seiner Fertigstellung.
Für diese und weitere Projekte zum Ausbau und Erhalt des Verteilungsnetzes der Hauptstadt plant das Unternehmen für 2022 mit Investitionen in Höhe von insgesamt 291 Millionen Euro. Diese Investitionstätigkeit auf hohem Niveau wird sich auch in den Folgejahren fortsetzen. Insgesamt sind zwischen 2022 und 2026 Investitionen von rund 1,6 Milliarden Euro geplant. Dabei liegt der Fokus von Stromnetz Berlin, dem jüngsten Unternehmen in der „Landesfamilie“, auf den Kernpunkten Versorgungssicherheit, Kundenorientierung und Klimaschutz. (sg)