Strom

Iberdrola: Mehrere schwimmende Offshore-Parks geplant

Das spanische Unternehmen will Vorreiter bei der Entwicklung von schwimmenden Fundamenten für Windkraftanlagen auf See werden. Dazu sind gleich mehrere Projekte in der Pipeline.
30.03.2020

Iberdrola testet neue schwimmende Offshore-Fundamente.

Der spanische Stromerzeuger will schwimmende Windenergieanlagen von mehr als 10 MW an der Nordseeküste vor Norwegen errichten. Kaum wurde der Förderantrag für dieses Vorhaben gestellt, kündigt der Konzern bereits weitere Demonstratoren an.

Für das Projekt in der Nordsee wird eine 10-MW-Turbine auf einer halbtauchenden, schwimmenden Betonstruktur, bekannt unter dem Namen „OO-Star Wind Floater“ entworfen, hergestellt und in einer Wassertiefe von circa 80 Metern in der Nordsee betrieben. Das Vorhaben läuft unter dem Namen „Flagship“ und wird von Iberdrola geleitet.

Weiteres Projekt in Spanien geplant

Ein Förderantrag für das Vorhaben wurde bereits gestellt – das Konsortium um den spanischen Energieerzeuger hofft auf eine Zusage von 25 Mio. Euro in der zweiten Jahreshälfte durch die europäische Kommission, sodass die Plattform im ersten Quartal 2022 auf See installiert werden kann.

Doch das ist nicht das einzige Projekt, das Iberdrola auf dem Gebiet der schwimmenden Offshore-Plattformen vorantreiben will. Die Spanier planen in den Gewässern vor der heimischen Küste eine weitere Demonstrationsanlage – allerdings mit einem anderen technischen Ansatz als in Norwegen, heißt es in einer Pressemeldung des Konzerns.

Überlegungen für weitere Demonstratoren-Standorte

„Die Demonstrationsprojekte die wir entwickeln, werden zeigen, dass wir bereit sind, uns in naher Zukunft an großen kommerziellen schwimmenden Offshore-Windprojekten zu beteiligen“, erklärt Jonathan Cole, Iberdrolas Managing Director des globalen Geschäftsbereichs Offshore und ergänzt: „Es gibt weltweit ein enormes Potenzial für die schwimmende Technologie, da sie neue Märkte eröffnen wird, wo die maritimen Bedingungen die Entwicklung traditioneller Offshore-Technik einschränken. Wir sind dabei nicht an eine bestimmte Technologie gebunden. Wir haben ein Team, das seit vielen Jahren alle Entwicklungen in diesem Sektor aktiv analysiert. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, um von der Forschung und Ent­wicklung zur Installation schwimmender Offshore-Windenergieanlagen zu kommen und unser Wissen und unseren Erfahrungsschatz zu erweitern".

In Spanien sind die Gewässer im Allgemeinen zu tief für traditionelle, feste Fundamente. Daher überlegt Iberdrola, zudem verschiedene bestehende Windpark-Standorte des eigenen Hauses mit der neuen Technologie auszustatten. (ls)