Strom

Köln bekommt gasisolierte Schaltanlage

Eine der größten gasisolierten Schaltanlagen Deutschlands (GIS) steht seit kurzer Zeit in Köln: Die Rheinische Netzgesellschaft (RNG) hat am Umspannwerk Köln-Bocklemünd eine solche Anlage in Betrieb genommen.
03.08.2021

Mehr Betriebssicherheit und nötige Flexibilität versprechen sich die Rheinische Netzgesellschaft, Rheinenergie und die Westnetz von der neuen Schaltanlage.

Es handelt sich dabei um eine sogenannte Dreifachsammelschiene mit insgesamt 20 Feldern. Es ist die größte Anlage dieser Art im Netzgebiet der RNG.

Diese neue GIS-Anlage verbindet das Verteilnetz der RNG mit dem Hochspannungsnetz der Amprion GmbH. Sie ersetzt eine mehr als 50 Jahre alte Freiluft-Schaltanlage.

Gründe für die neue GIS-Anlage

Ausschlaggebend für diese Entscheidung war zum einen der deutlich geringere Platzbedarf einer GIS. Denn diese ist erheblich kompakter als das bisherige Freiluft-Schaltfeld. Zudem ist eine GIS zum Schutz vor Witterungseinflüssen in einer Halle untergebracht.

Darüber hinaus weist sie Vorteile für die Arbeitssicherheit auf. Durch den Neubau der GIS-Anlage neben der alten waren langwierige und aufwendige Provisorien nicht erforderlich, teilte der Kölner Netzbetreiber mit.

Projekt der RNG, Rheinenergie und Westnetz

Nach rund zweijährigen Bauarbeiten, an denen neben der RNG auch die Rheinenergie und die Westnetz beteiligt waren, nahm Mitte Juli 2021 das erste 110-kV-Kabel der Anlage Spannung auf.

Die Einbindung weiterer Kabel von der alten Freiluftanlage erfolgt in mehreren Schritten und wird im ersten Quartal 2022 abgeschlossen sein. Im An-schluss daran beginnt die Demontage der alten Freiluftanlage.

Mehr Sicherheit und Flexibilität

„Die neue Schaltanlage ist ein weiterer Meilenstein unserer Arbeit und ein wichtiger Baustein zur Bewältigung der netztechnischen Herausforderungen der Energiewende“, sagt Ulrich Groß, technischer Geschäftsführer der Rheinischen Netzgesellschaft.

„Damit gewinnen wir mehr Betriebssicherheit und die nötige Flexibilität, denn vor allem in den Verteilnetzen kommt die Erneuerbare Energie aus vielen kleineren und dezentralen Anlagen an; dafür benötigen wir eine robuste und vielseitige Technik der Netzsteuerung, die wir mit der GIS-Anlage realisiert haben.“