Strom

Mitnetz Strom: Monitoring in der Niederspannung

Mitnetz Strom untersucht seine Ortsnetze, um mehr Transparenz über die Lastsituation im Niederspannungsnetz zu schaffen. Dazu stattet der EnviaM-Netzbetreiber seit Anfang des Jahres bis Mitte 2021 rund 20 Trafostationen in seinem Netzgebiet mit spezieller Messtechnik aus.
09.03.2021

Für mehr Transparenz im Netz stattet der EnviaM-Netzbetreiber seit Anfang des Jahres bis Mitte 2021 rund 20 Trafostationen in seinem Netzgebiet mit spezieller Messtechnik aus.

Ziel ist es, auf Grund der Messungen, Prognosen für die Lastsituationen in den Ortsnetzen abzuleiten, um das Stromnetz optimal auszulasten und Netzüberlastungen zu vermeiden. Insgesamt betreut Mitnetz Strom rund 44.000 Kilometer Niederspannungsnetz in Teilen von Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen.

„Das Monitoring ermöglicht uns, Prognosen für die zukünftigen Tage zu treffen und beispielsweise abzuleiten, wie viele Ladevorgänge durch Elektroautos gleichzeitig im Ortsnetz erfolgen können. Diese Messungen können die Grundlage für weitere Netzzustandsschätzungen im gesamten Netzgebiet sein. Durch die Optimierung der Ladevorgänge gelingt es uns, mehr Strom durch bestehende Netze zu transportieren“, sagt Steve Bahn, Projektleiter bei dem ostdeutschen Netzbetreiber.

Per App mehr Informationen zur Transparenz im Stromnetz

Das Niederspannungsmonitoring zahlt unter anderem auf das Projekt NetzFlex ein. Hier handelt es sich um eine App, über die sich Kunde und Verteilnetzbetreiber über die aktuelle Situation im Stromnetz austauschen. Die Kunden dazu werden künftig in ein Energiemanagement eingebunden, dass ihnen per App anzeigt, wie hoch der Anteil an grünem Strom ist.

Da in Zeiten mit hoher Einspeisung aus Wind- und Sonnenenergie auch der CO2-Fußabdruck niedrig ist, kann ein flexibler Kunde hier mit seinem klimaschonendem Verhalten einen Beitrag zur Energiewende leisten. Das Projekt startete bereits 2019 und soll den Netzkunden zum flexiblen Stromverbrauch anregen. Zum einem soll Strom aus erneuerbaren Energien dann verbraucht werden, wenn er erzeugt wird. Zum anderen ist die NetzFlex-Reservierungslogik wichtig, um Ladevorgänge optimal zu koordinieren.

Datenübertragung in die Cloud

Erste Trafostationen wurden bereits mit spezieller Technik ausgestattet. Mitnetz Strom konzentriert sich dabei auf Regionen mit vielen Verbrauchern wie Wärmespeicher, Photovoltaikanlage oder Elektroautos. Grundsätzlich erfolgt der Einbau über das gesamte Netzgebiet. Die erfassten Daten werden in eine Cloud übertragen. Algorithmen können die Erkenntnisse dann auf weitere nicht gemessene Trafostationen übertragen. Der Verteilnetzbetreiber nutzt den kombinierten Einsatz der Hardware-Bundles mit der nativen Cloud-Software der Robotron Datenbank-Software GmbH aus Dresden. Erste Ergebnisse sollen Mitte 2021 ersichtlich sein. (sg)