Strom

Speyer zertifiziert sein Sicherheitsmanagement erneut

Die Stadtwerke Speyer gehören hier zu den Ausnahmen: Seit der Einführung des Technischen Sicherheitsmanagements (TSM) lassen sie sich alle fünf Jahre freiwillig zertifizieren. Dazu gab es großes Lob von der DVGW-Landesgruppe.
25.06.2018

Freuen sich über die erfolgrecihe Zertifizierung: Peter Missal (Zweiter von rechts) und Heinz Flick (rechts) vom DVGW überreichen das TSM-Zertifikat an die Stadtwerke Speyer, vertreten durch Adalbert Kreiser, Michael Kesselmeier, Bereichsleiter Jürgen Hermes, Geschäftsführer Wolfgang Bühring (von links).

 

Die Stadtwerke Speyer (SWS) haben ihren Status als professioneller Netzbetreiber erneut bestätigt bekommen: Gestern wurde den Verantwortlichen per Urkunde die Arbeit nach den Regeln des Technischen Sicherheitsmanagements (TSM) dokumentiert. Für den Bereich Gas/Wasser erfolgte die Zertifizierung zum vierten, für den Bereich Strom zum dritten Mal.

Seit 1999 gibt es die TSM des Deutschen Vereins des Gas- und Wasserfachs (DVGW). Von Anbeginn unterziehen sich die SWS der Prüfung seither alle fünf Jahre auf freiwilliger Basis. „Es gibt nicht mehr viele Unternehmen, die sich in einer solchen Kontinuität freiwillig prüfen lassen“, lobte der Vorsitzenden der DVGW-Landesgruppe Rheinland-Pfalz Peter Missal. In ganz Rheinland-Pfalz seien es insgesamt 29 Wasserversorger. 80 könnten es mindestens sein. Eine Förderung der Landesregierung belohne das Engagement.

20 Mitarbeiter waren für ein dreiviertel Jahr mit Vorbereitungen beschäftigt

Der Einsatz, der von den Energieversorgern für die TSM-Prüfung gefordert wird, ist nicht ohne: „Bei uns waren 20 Mitarbeiter ein dreiviertel Jahr mit den Vorbereitungen beschäftigt“, merkte Jürgen Hermes, Bereichsleiter Anlagen/Netze, an. Allein die Theorie bestand aus einem Katalog mit über 600 Themen, die bearbeitet werden mussten. Dazu kamen die Kontrolle von Dokumentationen und die Besuche von Mitarbeitern im laufenden Betrieb, bei denen auch Schadensfälle simuliert wurden.

Ebenfalls eingesehen wurden Schulungsnachweise, Gefährdungsbeurteilungen und aktualisierte Betriebsbücher sowie Qualitätsmerkmale hinsichtlich der Organisationssicherheit und der Einhaltung der technischen Regeln. Im Januar waren die Prüfer im Haus. „In erster Linie sollen die Unternehmen feststellen, ob sie rechtssicher sind oder nicht“, machte Missal deutlich. Für den Vorsitzenden der DVGW-Landesgruppe hat das Einlassen auf den wiederkehrenden Zertifizierungsaufwand auch etwas mit Arbeitssicherheit und Personalschutz zu tun.

Stresserprobte Mitarbeiter

„Ich bin darauf angewiesen, dass meine Mitarbeiter auch mit Stresssituationen umgehen können“, nannte SWS-Geschäftsführer Wolfgang BührinBühring ein Beispiel, das unter anderem beim TSM fokussiert werde. Stolz äußerte er auf seine leistungsfähige Mannschaft und den Personalbestand, den die SWS vorweisen können.

Hermes ergänzte: „Es ist ganz wichtig, dass das Kerngeschäft mit eigenem Personal laufen kann.“ Mindestens drei Jahre seien die Mitarbeiter zunächst im Netzbereich tätig, bevor sie in den Bereitschaftsdienst eingeführt werden. Wesentlichen Anteil an der TSM-Prüfung hatten auch Hermes Stellvertreter Adalbert Kreiser und Michael Kesselmeier, der in der Qualitätssicherung mitarbeitet. Heinz Flick, Geschäftsführer des DVGW Hessen/Rheinland-Pfalz, sprach von einer großartigen Leistung, die bei den SWS im Sinne der Kunden vollbracht wird. „Keiner muss sich Gedanken machen, denn Sie haben alles im Griff“, richtete er sein Lob stellvertretend an Bühring. Parallel zur TSM wurde auch das Managementsystem für Informationssicherheit bei den SWS geprüft und ebenfalls zertifiziert. (sg)