Strom

Stromautobahn A-Nord kommt voran – Kabel soll Rhein bei Rees queren

Die Planung großer Stromleitungen ist aufwendig. Für die Verbindung, über die Windstrom von der Nordsee nach NRW fließen soll, steht jetzt die Trasse fest. Bis zum Baubeginn ist es aber noch ein weiter Weg.
07.06.2021

Der Übertragungsnetzbetreiber Amprion soll einen Vorschlag erarbeiten, wo genau innerhalb des bis 1000 Meter breiten Korridors die Kabel der A-Nord-Leitung im Erdboden verlegt werden.

Die für den Transport von Windstrom von der Nordsee nach Nordrhein-Westfalen geplante Höchstspannungsleitung A-Nord nimmt konkrete Formen an. Die Bundesnetzagentur hat am Montag den Trassenkorridor für den gut 102 Kilometer langen Abschnitt von Borken im Münsterland nach Meerbusch-Osterath bei Neuss festgelegt. Damit steht auch fest, dass die Stromkabel den Rhein bei Rees im Kreis Kleve queren sollen.

Aus dem Kreis Kleve hatte es zuvor Kritik an den Planungen des Netzbetreibers Amprion gegeben. Die Bundesnetzagentur folgt aber dem Vorschlag von Amprion, der die rund 2 Mrd. Euro teure Stromleitung plant und baut. Nur auf einem kurzen Abschnitt bei Rhede im Kreis Borken habe sich die Genehmigungsbehörde für einen anderen Verlauf entschieden, teilte Amprion mit.

Inbetriebnahme für 2025 geplant

Im weiteren Planungsverfahren muss Amprion einen Vorschlag erarbeiten, wo genau innerhalb des 1000 Meter breiten Korridors die Kabel im Erdboden verlegt werden sollen. Der Netzbetreiber will im dritten Quartal 2021 den Antrag auf Planfeststellung für diesen Abschnitt der insgesamt 301 Kilometer langen Gleichstromtrasse stellen.

"In dieser Phase sollen auch die ersten Gespräche mit den Flächeneigentümern starten, die möglicherweise betroffen sind", sagte Projektleiter Jörn Koch. Die Stromleitung soll etwa 2 GW Leistung übertragen. Nach den bisherigen Planungen soll die Leitung im Jahr 2025 in Betrieb genommen werden. Im neuesten Netzentwicklungsplan hat Amprion aber vorsichtshalber das Jahr 2027 als Alternative aufgeführt.

Auch Abschnitt für Ultranet beschlossen

Gleichzeitig mit dem Trassenkorridor für die A-Nord-Verbindung hat die Bundesnetzagentur die Trasse für einen Abschnitt der Gleichstromleitung Ultranet festgelegt, über die der Strom von Osterath weiter nach Baden-Württemberg transportiert werden soll.

Für Ultranet wird kein Erdkabel verlegt, stattdessen werden bestehende Strommasten genutzt, an denen zusätzliche Leiterseile montiert werden. Der von der Bundesnetzagentur festgelegte Abschnitt reicht von Osterath bis Bergheim im Rhein-Erft-Kreis und ist etwa 30 Kilometer lang. (dpa/jk)