Tennet: 30 Milliarden für Offshore

Übertragungsnetzbetreiber Tennet hat schon zahlreiche Offshore-Windparks realisiert.
Bild: © Tennet
Spitzenvertreter des Übertragungsnetzbetreibers, der Kooperation Hitachi Energy/Petrofac und der drei Konsortialpartnerschaften GE/Sembcorp (SMOP), GE/McDermott sowie Siemens Energy/Dragados haben in Berlin die Verträge für eine Investition in Offshore-Netzsysteme mit rund 30 Milliarden Euro unterzeichnet.
Im Ergebnis geht es um die Übertragungskapazität von Offshore-Windenergie in der Größenordnung von 28 Großkraftwerken in der deutschen und der niederländischen Nordsee.
Realisation von 14 Netzanbindungssystemen bis 2031
Tennet schließt damit die Großvergabe für die see- sowie landseitigen Konverterstationen für insgesamt 14 Offshore-Netzanbindungssysteme ab, die im August 2022 gestartet worden war. Elf dieser Systeme hatte Tennet bereits Ende März vergeben, davon acht in den Niederlanden und drei in Deutschland.
Drei weitere deutsche Systeme kamen jetzt hinzu. Diese insgesamt 14 Systeme sollen bis 2031 realisiert werden. Deren „Herzstücke“, die innovative 2-Gigawatt-Konverter-Technologie zur Umwandlung von Drehstrom in Gleichstrom, wird bei allen Projekten ausschließlich an europäischen Produktionsstandorten der Konsortien hergestellt. Mit einem Auftrag dieser Größenordnung wird in Europa ein weltweiter Technologie - und Produktionsvorsprung in einem Schlüsselbereich der künftigen Energieversorgung etabliert.
Die Vergabe der Großausschreibung im Detail
Das Konsortium Siemens Energy/Dragados erhielt jetzt den Zuschlag für die deutschen Projekte BalWin3, LanWin4 (beide mit Anschluss an das Onshore-Netz in Wilhelmshaven) und LanWin2 (Anschluss im Raum Heide).
Bereits am 30. März 2023 hatten GE/McDermott die Aufträge zur Realisierung der entsprechenden Komponenten für die deutschen Offshore-Projekte BalWin4 und LanWin1 erhalten, die in Unterweser angeschlossen werden.
Hitachi Energy/Petrofac den Zuschlag für fünf niederländische Projekte erhalten, die in Borssele (IJmuiden Ver Alpha, Nederwiek 1), Eemshaven (Doordewind 1 und Doordewind 2) und Geertruidenberg oder Moerdijk (Nederwiek 3) angeschlossen werden sollen. Diese Kooperation wird auch den deutschen Anschluss LanWin5 realisieren, der im Raum Rastede angeschlossen werden soll.
GE/SMOP den Zuschlag für drei niederländische Projekte erhalten, die in Maasvlakte, Rotterdam, angeschlossen werden sollen (IJmuiden Ver Beta, IJmuiden Ver Gamma und Nederwiek 2).
HGÜ-Technik im Einsatz
Alle Vereinbarungen gelten sowohl für die Offshore- sowie Onshore-Konverterstationen und die damit verbundene HGÜ-Technik, die eine bidirektionale Umwandlung von Gleich- und Wechselstrom ermöglicht. Die beauftragten Lieferanten werden ab sofort mit den vorbereitenden Arbeiten der Projekte beginnen. Damit stellen alle Vertragsparteien sicher, dass die Projekte im Zuge der Rahmenvereinbarung zielgenau bis 2031 beliefert werden können.