Wallbox, Speicher und Wärmepumpe in Mehrfamilienhäusern leichter nachrüsten

Mehrere Wallboxen in Mehrfamilienhäusern überfordern oft den bisherigen Netzanschluss. (Symbolbild)
Bild: © Robotron
Mit Photovoltaik-Anlagen, Wärmepumpen, Speichern und Wallboxen direkt an der Energiewende teilnehmen, kann für Bewohner*innen von Mehrparteienhäusern zu einer Herausforderung werden: Hier wird ein Hausanschluss gemeinsam genutzt, über den rund 25 bis 30 Kilowatt Leistung bezogen beziehungsweise eingespeist werden können, wie der Verband der Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik (VDE) erläutert.
Allein das Laden von einem E-Fahrzeug über eine Wallbox benötige 11 bis 22 Kilowatt. Sollen mehrere Fahrzeuge gleichzeitig geladen werden, muss die Netzanschlussleistung erweitert werden. Dazu wird bisher der bestehende Hausanschluss verstärkt. Für Fälle, in denen dies nicht oder nur sehr aufwendig möglich ist, gibt es nun eine Alternative: ein zusätzlicher Netzanschluss. Was dabei zu beachten ist und welche Maßnahmen zu treffen sind, damit die Sicherheit vor Ort erhalten bleibt, hat das Forum Netztechnik/Netzbetrieb im VDE (VDE FNN) nun veröffentlicht.
"Für den schnellen Hochlauf von Wärmepumpen und Ladeeinrichtungen sind smarte Lösungen für die gemeinsame Nutzung der vorhandenen Infrastruktur Stromnetz gefragt", sagt VDE FNN Geschäftsführerin Heike Kerber. "Im Mehrfamilienhaus betrifft dies vor allem die Nutzung des gemeinsamen Netzanschlusses."
Aufwendiger Netzanschluss
Erzeugungsanlagen, Speicher oder Ladeeinrichtungen werden grundsätzlich über den bestehenden Netzanschluss der jeweiligen Kundenanlage an das Stromnetz angeschlossen. Vor allem bei Mehrparteienhäusern kann der Anschluss zusätzlicher Anlagen an einen vorhandenen Netzanschluss sehr aufwendig werden. In diesen Fällen kann der Anschluss über einen zusätzlichen Netzanschluss erfolgen.
In einem neuen Hinweis beschreibt VDE FNN die technischen und organisatorischen Maßnahmen für die Errichtung von mehreren Netzanschlüssen in einem Gebäude oder auf einem Grundstück. Ziel sei eine klare Festlegung, welche Bereiche beim Kunden über welchen Netzanschluss versorgt würden.
Zahlreiche Beispiele
Dies sei beispielsweise besonders wichtig in Notfällen oder bei Störungen. Besonders für Installateure bietet VDE FNN Hinweis zahlreiche Umsetzungsbeispiele, etwa für Gebäude mit Ladeeinrichtung und Photovoltaik-Anlage, Grundstücke mit Ladeeinrichtung, aber ohne Gebäude sowie mehrere Netzanschlüsse für mehrere Gebäude mit gemeinsamer Erdungsanlage. Die Umsetzungshilfe ist im VDE Shop erhältlich. (jk)