Wärme

BP und Uniper planen riesiges Abwärmeprojekt in NRW

Dazu wollen die Energieunternehmen eine Gelsenkirchener Raffinerie nutzen. In dem Verbundnetz befinden sich auch mehrere Stadtwerke.
20.12.2021

Die Raffinerieanlagen von BP in Gelsenkirchen könnten künftig Abwärme für Tausende Haushalte in NRW liefern.

Uniper möchte seine Kunden künftig mit industrieller Abwärme aus den Raffinerieanlagen von BP in Gelsenkirchen versorgen. Dazu haben BP (Ruhr Oel – BP Gelsenkirchen) und Uniper (Uniper Wärme) einen Vertrag unterzeichnet. Dieser sehe die Errichtung und den Betrieb einer Anlage zur Auskopplung von Abwärme von bis zu 49 MW vor, wie die Energieunternehmen mitteilen.

In die technische Infrastruktur investieren beide rund 40 Mio. Euro. Das Fernwärme-Verbundnetz von Uniper versorgt die Städte Gladbeck, Gelsenkirchen, Recklinghausen, Herne und Datteln (Nordrhein-Westfahlen - NRW). Mit der ausgekoppelten Abwärme könnte das Unternehmen nach eigenen Angaben rund 30.000 Haushalte im nördlichen Ruhrgebiet beliefern.

Neue Fernwärmetrasse

Aus dem Verbundnetz erhalten unter anderem auch die Hertener Stadtwerke, die Stadtwerke Bochum und die Stadtwerke Herne Wärme. Das Projekt werde vom Bundeswirtschaftsministerium mit einem kleinen zweistelligen Millionenbetrag gefördert.

Die in der BP-Raffinerie abgenommene Wärme wird künftig über eine neue Wärmezentrale auf dem Raffineriegelände sowie eine neue Fernwärmetrasse entlang der Halde Oberscholven zum Uniper-Kraftwerk Scholven transportiert. Dort wird die Wärme in das Fernwärmenetz der Uniper eingespeist.

Betrieb ab 2024

Die Verwertung der industriellen Abwärme soll die CO2-Belastung in der Region deutlich reduzieren. Nach ersten Berechnungen von Uniper könne das Unternehmen so run 60.000 Tonnen CO2-Emissionen pro Jahr einsparen. Der Regelbetrieb der neuen Anlage ist für das Jahr 2024 geplant. (jk)