Wärme

CO2-Preis: Mit Öl und Gas wird das Heizen deutlich teurer

Der Preis für CO2-Emisionen ist eine Abgabe, die über den Handel mit fossilen Brennstoffen eingezogen wird. Zahlen müssen die betroffenen Verbraucher, und das schon ab kommendem Jahr.
17.03.2020

Öl, Erdgas oder Erneuerbare? Beim Aufdrehen des Heizkörperventils macht das ab nächstem Jahr einen größeren Unterschied als bisher.

Durch den CO2-Preis wird das Heizen teurer, wenn fossile Energie im Spiel ist. Verbraucher mit einer 70-Quadratmeter-Wohnung in einem schlecht sanierten Mehrfamilienhaus mit Ölheizung zahlen im Schnitt etwa 125 Euro mehr pro Jahr. Für Bewohner eines gut sanierten Hauses mit Fernwärme steigen die Kosten dagegen nur um rund 25 Euro. Wer in einem Haus wohnt, das über erneuerbare Energien und Wärmepumpen beheizt wird, hat keine Mehrkosten zu erwarten.

Der von der Bundesregierung ab 2021 eingeführte CO2-Preis ist eine Abgabe auf den Handel mit fossilen Energieträgern. Zu Beginn beträgt der CO2-Preis 25 Euro pro Tonne CO2. In der 70 Quadratmeter großen Beispielwohnung im Mehrfamilienhaus mit Erdgas-Zentralheizung steigen die jährlichen Heizkosten damit im Schnitt um 65 Euro. In Häusern mit Heizöl-Heizungen werden Bewohner der Beispielwohnung 85 Euro mehr zahlen, bei Fernwärme 40 Euro.

Die Schere geht weiter auf

„Schon jetzt sind die Heizkosten in einem energetisch schlechteren Haus im Schnitt mehr als doppelt so hoch wie in einem energetisch guten Haus. Mit dem CO2-Preis öffnet sich diese Schere noch weiter“, sagt Tanja Loitz, Geschäftsführerin der gemeinnützigen Beratungsgesellschaft co2online. „Damit wird immer deutlicher, wie wichtig der Sanierungsstand eines Hauses für Heizkosten und Klimaschutz ist.“ Im Jahr 2025 soll der CO2-Preis bei 55 Euro liegen.

Entsprechend erhöhen sich die Heizkosten bis 2025 weiter. In der Beispielwohnung mit Erdgas-Heizung werden es 140 Euro mehr sein, bei Heizöl 185 Euro, bei Fernwärme 95 Euro. Im Vergleich zu den Heizkosten 2018 ist das eine Steigerung von rund 20 Prozent (Erdgas), 22 Prozent (Heizöl) beziehungsweise elf Prozent (Fernwärme). Ein kostenloser Heizkostenrechner auf www.heizspiegel.de demonstriert, wie einzelne Objekte in puncto Heizkosten und Heizenergieverbrauch abschneiden. (sig)