Wärme

Der Wärmepumpenabsatz ist stark gestiegen

Um die Regierungsziele zu schaffen, muss der Absatz weiter steigen. Der Bundesverband Wärmepumpe hat dafür Forderungen an die Politik.
17.01.2023

Viele Verbraucher:innen entschieden sich in 2022 für eine Wärmepumpe.

Der Absatz von Heizungswärmepumpen stieg im Jahr 2022 auf 236.000 Geräte und damit um 53 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Das ergibt eine gemeinsame Absatzstatistik vom Bundesverband Wärmepumpe (BWP) und dem Bundeverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH).

"Darauf müssen wir jetzt weiter aufbauen. Die von der Bundesregierung bereits für das Jahr 2024 ausgegebene Zielmarke von 500.000 Geräten ist ehrgeizig, aber erreichbar", sagt Paul Waning, Vorstandsvorsitzender des BWP. Der BDH erachtet dafür für die Folgejahre eine ähnliche Steigerung wie aktuell für notwendig.

Forderung für Gebäudeenergiegesetz, Strompreis und Industrieförderung

Der BWP fordert von der Bundesregierung, die in Aussicht gestellte Novelle des Gebäudeenergiegesetzes schnell vorzulegen. Konkret gehe es um die Regelung, dass ab dem kommenden Jahr jede neue Heizung mit mindestens 65 Prozent erneuerbaren Energien betrieben werden soll. Die Wärmepumpe würde zur Standardlösung, um diese Vorgabe zu erfüllen. Die aktuelle Marktdynamik zeige, dass Fachhandwerk, Heizungsindustrie und Verbraucher:innen diese Umstellung bewältigen könnten. Dafür bräuchten sie aber dringend eine gesetzliche Planungssicherheit.

Zudem fordert der Verband eine Mehrwertsteuerabsenkung auf sieben Prozent und eine Absenkung der Stromsteuer auf das europarechtlich zulässige Minimum von 0,1 Cent pro Kilowattstunde. Es sei völlig unverständlich, warum die Mehrwertsteuer für das klimaschädliche Erdgas reduziert wurde, für den immer grüner werdenden Strom zum Betrieb einer Wärmepumpe aber nicht.

"Jetzt müssen industriepolitische Instrumente auch von Deutschland und der EU ergriffen werden", so Martin Sabel, Geschäftsführer des Branchenverbandes mit Blick auf die USA und den Inflation Reduction Act. Die oftmals diskutierten Superabschreibungen sowie zinsgünstige Kredite könnten beispielsweise die Liquidität der Branche beim Aufbau neuer Fertigungskapazitäten sicherstellen und bestehende Anhängigkeiten reduzieren.

Luft-Wasser-Wärmepumpen dominieren weiter den Markt

Von den 236.000 Heizungswärmepumpen waren 205.000 Geräte Luft-Wasser-Wärmepumpen (+ 61 Prozent gegenüber dem Vorjahr), davon rund 104.000 Monoblock-Geräte (+ 68 Prozent) und 65.000 Split-Geräte (+ 49 Prozent). Sole-Wasser-Wärmepumpen legten um 15 Prozent zu, 31.000 erdgekoppelte Anlagen wurden 2022 verkauft. Auch die Anzahl der speziell auf die Erwärmung von Trinkwasser ausgelegten Warmwasser-Wärmepumpen hat sich im letzten Jahr stark erhöht: Um über 90 Prozent auf 45.500 Geräte. (pfa)