Wärme

Energieeffizienz bei Gebäuden: Welche Städte haben die Nase vorn?

Die große Mehrheit der Gebäude in Deutschland hat nach wie vor einen sehr hohen Energieverbrauch, zeigt eine neue Analyse. Aber es gibt auch einige Regionen, die vergleichsweise gut dastehen.
10.02.2025

Viele Eigentümer schieben teure Sanierungsmaßnahmen auf die lange Bank.

Beim Thema Energieeffizienz von Gebäuden gibt es in Deutschland immer noch viel Luft nach oben. Der durchschnittliche Energiekennwert Deutschlands betrug 2024 172,8 und liegt damit weiterhin in der Energieeffizienzklasse F, wie bereits 2023 (164,9). Das geht aus einer neuen Analyse des Immobilienunternehmens McMakler hervor. Die Analyse basiert auf über 19.000 ausgestellten Energieausweisen der Jahre 2023 und 2024. 2024 wurden von McMakler über 8500 Energieausweise ausgestellt, während es im Jahr davor 10.455 waren.

Die Verteilung der Energieklassen zeigt laut der Analyse auch 2024 eine klare Tendenz: 44 Prozent der Energieausweise entfallen auf die Klassen F, G und H. 40 Prozent entfallen auf die Klassen C, D und E. 16 Prozent entfallen auf die Klassen A+, A und B.

Die häufigste Energieeffizienzklasse im Jahr 2024 ist H (20 Prozent), gefolgt von D (16 Prozent) und F (13 Prozent). Im Jahr 2023 führte die Klasse D (18 Prozent), gefolgt von E (16 Prozent) und F (15 Prozent).

Neue Rahmenbedingungen

Wie McMakler erläutert, muss bei der Analyse die Verschärfung des Gebäudeenergiegesetzes im Jahr 2024 berücksichtigt werden. Die Antragsstellung für einen Energiebedarfsausweis ist seitdem komplexer, beispielsweise durch eine detailliertere Abfrage zur Heizungsanlage. Diese zusätzlichen Anforderungen könnten laut McMakler mit der verringerten Antragstellung an Energieausweisen im Jahr 2024 zusammenhängen.

So sind die Bundesländer aufgestellt

Interessant ist auch der Bundesländervergleich: Die besten Kennwerte (in Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr, kWh/[m²·a]) für den Endenergiebedarf 2024 weisen Hamburg (150,6), Berlin (151,1) und Brandenburg (153,8) auf. Im Gegensatz dazu schneiden Sachsen-Anhalt (230,0) und das Saarland (225,4) am schlechtesten ab. Bremen liegt mit 15 Punkten unter dem Saarland auf dem drittletzten Platz.

Hamburg, Berlin, Brandenburg, Bayern, Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Schleswig-Holstein liegen unter dem deutschen Durchschnittswert von 172,8 kWh/(m²·a).

Brandenburg (22 Prozent), Sachsen (20 Prozent) und Baden-Württemberg (19 Prozent) haben die höchsten Anteile an Energieausweisen der Klassen A+, A und B.

Die höchsten Anteile an Energieausweisen der Klassen F, G und H wurden in Sachsen-Anhalt (64 Prozent), dem Saarland (64 Prozent) und Bremen (58 Prozent) registriert.

2023 waren Hamburg (143,9), Bremen (151,1) und Berlin (151,2) die Spitzenreiter, während Sachsen-Anhalt (228,3) und Mecklenburg-Vorpommern (192,6) die Schlusslichter bildeten.

So stehen die Städte da

2024 liegen die meisten deutschen A-Städte unter dem Durchschnittswert von 172,8. Ausnahmen bilden Dresden (173,8), Dortmund (177,5), Stuttgart (208,8) und Bremen (211,6).

München erzielt mit 140,7 den besten Wert, gefolgt von Düsseldorf (149,9) und Berlin (152,8).

Die schlechtesten Werte verzeichnen Dortmund (177,5), Stuttgart (208,8) und Bremen (211,6).

Dresden (23 Prozent), Hamburg (18 Prozent) und Berlin (17 Prozent) haben die höchsten Anteile an Energieausweisen der Klassen A+, A und B.

Stuttgart (65 Prozent), Bremen (57 Prozent) und Frankfurt am Main (47 Prozent) haben die höchsten Anteile an Energieausweisen der Klassen F, G und H.

Der Anteil an Energieausweisen der Klasse A+ hat sich von 2 Prozent auf 4 Prozent verdoppelt.

Die Analyse stützt sich auf ein KI-unterstütztes, speziell entwickeltes Research-Modell, das auf über 19.000 ausgestellten Energieausweisen der McMakler Energie GmbH basiert. (amo)