Wärme

NRW treibt Wärmewende mit Geothermie voran

Nordrhein-Westfalen intensiviert seine Unterstützung für Geothermieprojekte und stellt neue Fördermittel bereit – etwa zur Risikoabsicherung.
03.04.2025

Pro Projekt sind bis zu 8 Millionen Euro Förderung möglich.

Von Daniel Zugehör

Nordrhein-Westfalen (NRW) setzt verstärkt auf Geothermie, um die klimafreundliche Wärmeversorgung auszubauen. Erdwärme steht rund um die Uhr zur Verfügung, ist emissionsfrei und nahezu unbegrenzt vorhanden. Um diesen Energieträger besser zu erschließen, erweitert das Land nun seine Förderprogramme. Neben der Unterstützung für Erkundungsbohrungen wird auch das Fündigkeitsrisiko bei Produktionsbohrungen mit bis zu 60 Prozent abgesichert.

Neue Fördermittel für Unternehmen und Kommunen

Wirtschafts- und Klimaschutzministerin Mona Neubaur (Grüne) stellte am 2. April 2025 das neue Förderpaket bei einer Forschungsbohrung in Krefeld vor. "Für die nachhaltige, sichere und bezahlbare Wärmeversorgung der Zukunft heben wir den Schatz unter unseren Füßen", betonte Neubaur. Ziel der neuen Förderung ist es, Unternehmen und Kommunen Anreize zu bieten, jetzt in die Nutzung von Geothermie zu investieren.

Die Förderung umfasst finanzielle Zuschüsse für Erkundungsbohrungen, bei denen bis zu 60 Prozent der Kosten erstattet werden, mit einer maximalen Förderhöhe von 8 Millionen Euro pro Projekt. Zudem wird das Fündigkeitsrisiko für Produktionsbohrungen abgesichert. Sollte nicht genug heißes Wasser gefunden werden, übernimmt das Land bis zu 60 Prozent der beihilfefähigen Kosten, maximal 10 Millionen Euro.

Der entsprechende Fördertopf wird dazu von 20 auf jetzt 40 Millionen Euro aufgestockt. Das Ganze ist Teil des "Masterplans Geothermie", den das Land vor rund einem Jahr vorgelegt hat. Ziel ist es, bis 2045 bis zu 20 Prozent des Wärmebedarfs mit Erdwärme zu decken. Ab dem 8. April 2025 können Unternehmen und Kommunen Anträge auf die neuen Fördermittel stellen.

Großes Potenzial in NRW

Nordrhein-Westfalen biete laut aktuellen Studien beste Voraussetzungen für die Nutzung von Erdwärme. Neben oberflächennaher Geothermie könnten auch mitteltiefe und tiefe Geothermieprojekte eine tragende Rolle spielen. Dabei wird heißes Tiefenwasser aus mehr als 400 Metern Tiefe gefördert, um Wärmenetze zu speisen. Die Landesregierung setzt auf ein sicheres Verfahren, das den natürlichen Kreislauf des Wassers schont und Fracking ausschließt.

Am 9. April 2025 veranstaltet das Wirtschaftsministerium auch ein Webinar zur Antragstellung und zum neuen Förderprogramm. Interessierte Unternehmen und Kommunen erhalten dort weitere Informationen zu den Möglichkeiten und Bedingungen der finanziellen Unterstützung.