Wärme

Stadtwerk am See nimmt ökologisches Nahwärmenetz in Betrieb

Das Projekt wird unter anderem europäisch gefördert: Ziel ist es, weitere Industriebetriebe an das Netz anzuschließen.
17.09.2020

V.l.: Alexander-Florian Bürkle, Geschäftsführer Stadtwerk am See, Helmfried Meinel, Ministerialdirektor und Amtschef im Umweltministerium des Landes Baden-Württemberg, Stefan Köhler, Erster Bürgermeister Stadt Friedrichshafen und Albin Berg, Infrastrukturverantwortlicher bei Rolls-Royce Power Systems

Das Stadtwerk am See hat das ökologische Nahwärmenetz Friedrichshafen Nordstadt in Betrieb genommen. Die neue Energiezentrale beim Graf-Zeppelin-Gymnasium versorgt nun die Bodensee-Sporthalle mit ökologischer Wärme. Schulen und städtische Gebäude im Umkreis werden folgen, wie das Stadtwerk mitteilt.

Ein Blockheizkraftwerk (BHKW) bildet das Kernstück der neuen Energieversorgung. Die Wärme wird über ein Wärmenetz in verschiedene Gebäude verteilt und macht dort eigene Heizanlagen überflüssig. Das spart der Stadt als Eigentümerin Investitionen sowie Wartungs- und Reparaturkosten. Zusätzlich spart das Wärmenetz Nordstadt der Umwelt rund 600 Tonnen CO2.

Europäisch gefördertes Projekt

Das neue Nahwärmenetz ist die zweite Etappe für ein Energie-Projekt von europäischer Dimension. Das Ziel: Industrie-Abwärme nutzbar machen. Die Europäische Union fördert das Pilotprojekt mit Geld aus dem Fonds für regionale Entwicklung. Der erste Schritt ist bereits seit 2016 gemacht: Abwärme von Rolls-Royce Power Systems versorgt das Wohnquartier Heinrich-Heine-Straße in Friedrichshafen mit seinen rund 300 Wohnungen.

Nun folgt also der zweite Projekt-Abschnitt, bei dem das erste Teilstück jetzt in Betrieb ging. 1,2 Kilometer wird das Nahwärmenetz lang sein, wenn auch Graf-Zeppelin-Gymnasium, Pestalozzischule und Musikschule, Max-Grünbeck-Haus und das Karl-Maybach-Gymnasium versorgt werden. Der nächste Schritt wäre eine Anbindung weiterer Industriebetriebe an das Nahwärmenetz Nordstadt.

Privatpersonen und Unternehmen können auf dem Weg angeschlossen werden

Erste Voraussetzungen dafür hat das Stadtwerk bereits geschaffen. Auch für die Industrie wäre das Projekt ein Zugewinn. Denn das Nahwärmenetz und die Energiezentrale sind großzügig dimensioniert. So könnten sich auch Unternehmen und private Hausbesitzer entlang des Netzes anschließen lassen. (gun)