Wärme

Stadtwerke Flensburg: Größter Fernwärme-Kunde verlängert

Der Anschlusswert der dänischen Gemeinde Padborg wurde leicht von 10,5 auf 11 MW erhöht. Das grenzüberschreitende Projekt könnte noch weiter wachsen.
02.06.2021

Mit der Investition von mehr als 200 Mio. Euro in Kessel 12 und 13 haben die Stadtwerke Flensburg laut eigenen Angaben ihre CO2-Emissionen bei gleicher Erzeugungsmenge um 40 Prozent gesenkt.

Ende Mai hat die dänische Gemeinde Padborg als größter Fernwärmekunde der Stadtwerke Flensburg ihren Liefervertrag um weitere fünf Jahre verlängert. Seit 1983 beliefert der Flensburger Energieversorger die dänische Grenzgemeinde mit umweltfreundlicher Fernwärme aus Kraft-Wärme-Kopplung, wie der Kommunalversorger mitteilt.

Heute versorge Padborg rund 2000 Haushalte mit der Flensburger Wärme. Mit einer jährlichen Abnahme von ca. 30 Mio. kWh ist Padborg Fjernvarme der größte Fernwärme-Einzelkunde der Stadtwerke Flensburg. Der Anschlusswert des Vertrages wurde leicht von 10,5 auf 11 MW erhöht.

Padborg will Netz weiter ausbauen

In den nächsten Jahren sei zudem eine Steigerung des Absatzes zu erwarten. Denn Padborg Fjernvarme plant, sein Fernwärmenetz mittelfristig auszubauen, um so auch die dänische Gemeinde Kruså anzuschließen, heißt es. Die Entfernung vom Flensburger Heizkraftwerk nach Padborg beträgt etwa 10 Kilometer.

Ab der deutsch-dänischen Grenze gehört das Fernwärme-Netz dem Padborger Energieversorger. Dessen Vorsitzender Jan Riber Jakobsen, der zur Vertragsunterzeichnung bei den Stadtwerken war, ist zufrieden mit der jahrzehntelangen guten Zusammenarbeit. "Dieses grenzübergreifende Modell ist in Europa wohl einmalig und aufgrund der reibungslosen Zusammenarbeit ein gutes Vorbild für eine Zusammenarbeit über die Grenzen hinweg", so Jakobsen.

Treibhausgase sinken um 40 Prozent

Dirk Wernicke, Geschäftsführer der Stadtwerke Flensburg, ist sicher, dass das auch in Zukunft so bleibt: "Mit der Investition von mehr als 200 Mio. Euro in Kessel 12 und 13 senken wir unsere CO2-Emissionen bei gleicher Erzeugungsmenge um 40 Prozent. Das Anfang des Jahres präsentierte Klima-Navi des Kieler Energieministeriums und des Netzbetreibers Hansenetz bestätigt den Erfolg. Seit 1990 sind die CO2-Emissionen in Flensburg um 38,5 Prozent zurückgegangen", ergänzt Dirk Wernicke, Geschäftsführer, Stadtwerke Flensberg.

Bei der Emissions-Senkung handele es sich um einen Bestwert in Schleswig-Holstein. Mit einem Pro-Kopf-Wert von 5,5 kg Kohlenstoffdioxid pro Person und Jahr hat Flensburg nach Angaben des Versorgers den niedrigsten Wert in Schleswig-Holstein. (jk)