Wärme

Wärmewende: Offenburg baut Heizkraftwerk aus

Die Leistung des Blockheizkraftwerks wird von 1,5 Megawatt auf 8 Megawatt erhöht. Die Nachfrage nach einem Anschluss an das Offenburger Fernwärmenetz nimmt offenbar zu.
17.11.2022

Ein neuer Pufferspeicher für das BHWK der WVO wird angeliefert.

Die Wärmeversorgung Offenburg (WVO), eine Tochtergesellschaft der Stadt Offenburg und des E-Werk Mittelbaden, baut seit einigen Jahren das Fernwärmenetz im Stadtgebiet aus. Derzeit investiert die WVO 21 Mio. Euro in den Ausbau des Blockheizkraftwerks im Offenburger Wohngebiet Kreuzschlag in der Schutterwälder Straße, wie der kommunale Versorger mitteilt.

Dazu erhöht die WVO die Leistung des Blockheizkraftwerks von bisher 1,5 MW auf 8 MW. Dafür baut das Unternehmen im kommenden Jahr ein neues Blockheizkraftwerk zusätzlich ein. Vier der bisherigen Pufferspeicher werden dabei durch sechs neue mit einem Fassungsvermögen von insgesamt 600.000 Litern ersetzt, heißt es.

Auch neue Wärmepumpen

Zusätzlich kommen demnach neue Wärmepumpen zum Einsatz, die mit regenerativ erzeugtem Strom Wärme produzieren. Die Baumaßnahmen sollen voraussichtlich bis zum Jahresende 2024 fertiggestellt sein.

"Wir sichern mit dieser Umbaumaßnahme die Versorgung der Stadt Offenburg mit Wärme und Strom", sagt Martin Wenz, Geschäftsführer der WVO. "Mit dem Umbau erhöhen wir die Effizienz des Kraftwerks und leisten einen Betrag zum Klimaschutz."

Kommunale Wärmeplanung verpflichtet

Fernwärme sei ein zentraler Baustein für die Erreichung der Klimaschutzziele der Stadt Offenburg. "Wir freuen uns zu sehen, dass die Nachfrage nach einem Anschluss an das Offenburger Fernwärmenetz zunimmt", sagt Oberbürgermeister Marco Steffens (CDU).

Derzeit arbeitet die Stadtverwaltung an der Kommunalen Wärmeplanung – eine Aufgabe, zu der sie nach dem Klimaschutzgesetz Baden-Württemberg verpflichtet ist. Das Herz der Wärmeplanung sei die lokale Wärmewendestrategie. So geht die Stadt Offenburg aktuell davon aus, dass 2040 über 50 Prozent der Haushalte in der Offenburger Kernstadt mit klimaneutraler Fernwärme versorgt werden können.

Umbau der Fernwärme

Für die WVO, die ihre Wärme aktuell noch zu etwa 95 Prozent in hocheffizienten erdgasbetriebenen Blockheizkraftwerken produziert, bedeutet das, zukünftig nicht nur auf den Ausbau, sondern auch vermehrt
auf den Umbau der Fernwärmeversorgung zu setzen.

Die Stadt Offenburg unterstützt dieses Vorhaben. So hat der Gemeinderat erst kürzlich beschlossen, in den kommenden Jahren eine "Roadmap Klimaneutrale Wärmeversorgung 2040" zu erarbeiten – eine Maßnahme, die im engen Schulterschluss zwischen Stadt Offenburg und WVO erfolgen soll. (jk)