Wärme

Warendorf: Innovatives Wärmekonzept in Planung

Keine Heizkessel mehr, äußerst geringe Investions- und Wartungskosten: In Warendorf wird ein modernes System der Fernwärme für Eigenheime konzipiert.
07.06.2018

Im Norden der westfälischen Gemeinde Warendorf soll erprobt werden, wie intelligente Systeme zur effizienten Nutzung der Fernwärme aussehen könnten. Die 380 Wohneinheiten des derzeit entstehenden Baugebietes „In de Brinke“ sollen mit überschüssiger Wärme geheizt werden, wie sie zum Beispiel in der Kläranlage anfällt. Ein effizientes Niedertemperatur-Wärmenetz soll alle Häuser versorgen.

In Warendorf soll zudem untersucht werden, inwieweit weitere regenerative Energien, wie zum Beispiel Solarenergie, für die Wärmegewinnung nutzbar gemacht werden kann. Urs Reitis, Geschäftsführer der örtlichen Stadtwerke, ist davon überzeugt, dass das von seinen Ingenieuren und Technikern erarbeitete Konzept gegenüber herkömmlichen Heizungsvarianten entscheidende Vorteile auf ökologischer und finanzieller Ebene für die künftigen Hausbesitzer bringt.

Alle technischen Möglichkeiten werden ausgereizt

Mit neuester Technik und einiger Raffinesse sollen die verschiedenen Energieträger – Abwärme, Solarenergie, Holzhackschnitzel, Blockheizkraftwerk – vernetzt werden. Sogar die Nutzung der im Stromnetz der Stadtwerke überschüssigen Energiemenge durch die Umwandlung von Strom zu Wärme, also Power-to-Heat, ist geplant. Unterstützt werden die Planungen der Stadtwerke durch das Ingenieurbüro „Netzwerk Energie“ aus Bad Iburg und durch die Fachhochschule Münster.

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie fördert die Machbarkeitsstudien mit knapp 60 000 Euro. „Wenn die Untersuchung zu dem Ergebnis kommt, dass dieses anspruchsvolle und innovative Wärmekonzept technisch und wirtschaftlich darstellbar ist und Vorteile aufzeigt, werden Fördermittel für den tatsächlichen Bau des Netzes beantragt. Ein solches Konzept hätte Leuchtturmcharakter für die Stadt Warendorf und darüber hinaus“, ist sich Reitis sicher. (sig)