Abfallwirtschaft

Deutschland: Pro Kopf 68 Kilogramm Verpackungsmüll im Jahr 2018

Das Statistische Bundesamt hat die vorläufige Auswertung des eingesammelten Verpackungsmülls in Deutschland für das Jahr 2018 veröffentlicht. Die Bundesländer zeigen enorme Unterschiede auf.
19.03.2020

Während die Menschen in Mecklenburg-Vorpommern den meisten Plastikmüll verursachen, liegen die Berliner weit hinten.

Im Jahr 2018 wurden bei den privaten Endverbrauchern in Deutschland pro Kopf durchschnittlich 68 Kilogramm Verpackungsmüll getrennt vom Restmüll eingesammelt, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) mit. Nach vorläufigen Ergebnissen blieb das in der gelben Tonne, im Glas- oder Papiercontainer oder in vergleichbaren Systemen gesammelte Verpackungsmüllaufkommen mit 5,7 Millionen Tonnen nahezu unverändert gegenüber dem Vorjahr. In Mecklenburg-Vorpommern wurden 83 Kilogramm Verpackungsmüll pro Kopf gesammelt. Dicht dahinter sind Sachsen-Anhalt (80 kg/Kopf) und Brandenburg (78kg/Kopf).

Berlin bildet mit 53 Kilogramm pro Einwohner das Schlusslicht. Auch in Hamburg (57 kg/Kopf) und im Flächenland Bayern (58 kg/Kopf) wurde wenig Verpackungsmüll eingesammelt. Mit 30 Kilogramm pro Person (insgesamt 2,5 Millionen Tonnen) hatten die sogenannten Leichtverpackungen den größten Anteil am eingesammelten Verpackungsmüll der privaten Haushalte. Leichtverpackungen sind überwiegend Verpackungen aus Kunststoffen, Leichtmetallen wie Aluminium oder Weißblech und Verbundmaterialien. Danach folgten die Glasverpackungen mit 22 Kilogramm je Person (1,8 Millionen Tonnen) und die Verpackungen aus Papier, Pappe und Karton mit 16 Kilogramm pro Kopf (1,3 Millionen Tonnen).

Drei Viertel der abgegebenen Verpackungen recycelt

Insgesamt wurden im Jahr 2018 nach der Sortierung aller Verpackungen 5,4 Millionen Tonnen an Abfallbehandlungsanlagen oder Verwerterbetriebe abgegeben. Davon konnten 75 Prozent (4,1 Millionen Tonnen) recycelt werden, wobei die werkstoffliche Verwertung den weitaus überwiegenden Teil ausmachte.

Bei diesem Verwertungsverfahren bleibt das Ausgangsmaterial des Abfalls erhalten, seine chemische Struktur wird also nicht verändert. 22 Prozent der Verpackungsabfälle (1,2 Millionen Tonnen) wurden energetisch verwertet, etwa in Feuerungsanlagen. Die Abweichung zwischen der eingesammelten und der abgegebenen Menge kann zum Beispiel durch Lagermengen an Umschlag- und Sortieranlagen sowie Sortierverluste zustande kommen. (gun)