Abfallwirtschaft

EU-Kunststoff-Pakt: Politik & Wirtschaft für gesunde Kreislaufwirtschaft

In Brüssel haben Vertreter der europäischen Regierungen, sowie aus Industrie und Gewerbe einen Pakt unterzeichnet, der Kunststoffabfälle insgesamt reduzieren und das Recycling verbessern soll.
06.03.2020

Plastikmüll gilt als eine der Herausforderungen für den Umweltschutz des 21. Jahrhunderts. Ein neuer Pakt der EU-Ländern und Wirtschaftsplayer fokusiert nun die Plastikvermeidung und eine Steigerung der Recyclingfähigkeit.

Auf EU-Ebene wurde am Freitag eine neue Selbstverpflichtung für Politik und Wirtschaft vorgelegt, die die Kreislaufwirtschaft verbessern und die Flut an Plastikmüll eindämmen soll. Insgesamt 66 Unternehmen und Organisationen und zwölf Vertreter der EU-Staaten haben am Freitag den sogenannten Kunststoff-Pakt unterzeichnet.

Die Teilnehmer des Paktes verpflichten sich bis 2025 Kunststoffverpackungen und Einwegprodukten so zu gestalten, dass sie in jedem Fall recyclingfähig sind. Konkret bedeutet das: Die Sammel-, Sortier-, und Recyclingkapazitäten sollen um mindestens 25 Prozent erhöht werden, um der Nachfrage an Recyclaten am Markt gerecht zu werden.

Freiwillige Teilnahme, aber mit Kontrollen

Für den Recyclateinsatz wurden ebenfalls neue Ziele festgelegt: So sollen Unternehmen, die Kunststoffe verwenden, mindestens 30 Prozent recycelten Kunststoff in ihrem Produkt- und Verpackungssortiment erreichen.  Im Pakt geht es allerdings nicht nur darum Ziele für den Umgang mit Plastikmüll zu fixieren, sondern vor allem darum die Flut an Kunststoffabfall insgesamt zu minimieren. Dabei sollen die Pakt-Teilnehmer die Menge an neuen Plastik- und Einwegprodukten um mindestens 20 Prozent (Gewicht) reduzieren.

Der Pakt ist eine freiwillige Selbstverpflichtung, allerdings werden die Maßnahmen der Unterzeichner jährlich überwacht. Bereits am Freitag beginnen die ersten Arbeitsgruppen mit der Einrichtung von Überwachungs- und Berichterstattungsmechanismen und erörtern Modelle zur Reduzierung und Wiederverwendung, zur Gestaltung der Kreislaufwirtschaft, zur Abfallverbringung, zu Anwendungen mit Lebensmittelkontakt und zur Steuerung der Lieferkette. (ls)