Müllabfuhr: Forderung nach Lockerung des Fahrverbots am Sonntag
Nicht erst seit der Corona-Krise fehlen in der Entsorgungsbranche Lkw-Fahrer. Durch den Ausbruch der Epidemie hat sich dieser Mangel noch einmal deutlich verschärft. Viele Fahrer aus dem Ausland sind in ihre Heimatländer zurückgekehrt und fehlen jetzt. Stellenweise fallen auch aufgrund von Quarantäneregelungen Fahrer aus, berichtet Martin Wittmann, Vizepräsident des Bundesverbandes Sekundärrohstoffe und Entsorgung (bvse).
In der Folge können die gewohnten Leerungsrhythmen zum Beispiel der Altkleidercontainer nicht immer eingehalten werden. „Die Sammelstrukturen funktionieren noch stabil und die Unternehmen setzen alles daran, dies auch in den nächsten Tagen und Wochen sicherzustellen“, betont Wittmann.
"Flickenteppich" der Bundesländer
Dabei würde nach Ansicht des bvse helfen, wenn das Sonn- und Feiertagsfahrverbot für Lkw deutschlandweit aufgeboben würde. Der Verband hat dies in einem Schreiben an die Bundesländer gefordert. „Von einigen Bundesländern haben wir direkt Antwort erhalten. Diese berichteten, dass sie das Sonntagsfahrverbot ganz aktuell ausgesetzt haben“, sagt der bvse-Hauptgeschäftsführer Eric Rehbock. Andere Bundesländer hätten jedoch nur eine auf bestimmte Waren begrenzte Aufhebung beschlossen, die der Entsorgungswirtschaft nicht weiter hilft. „Hier muss dringend nachgearbeitet werden“, fordert Rehbock.
Über die Aufhebung des Sonn- und Feiertagsfahrverbotes hinaus wäre auch eine Ausweitung der täglichen Lenkzeitbegrenzung und auch eine Reduzierung der Ruhezeiten wichtig. Außerdem bat der bvse darum, den Unternehmen zu helfen, Schutzausrüstungen für das Fahrpersonal zu beschaffen. (hp)