Müllabfuhr: In Landau jetzt mit Frauenpower
Wenn es eng wird, helfen alle mit: Das ist der oberste Grundsatz in diesen Zeiten und wird beim Entsorgungs- und Wirtschaftsbetrieb Landau (EWL) nun in einer neuen Form gelebt. Deshalb springen jetzt Frauen im Bauhof bei der Abfallsammlung ein: Ulrike Voss in der Fahrerkabine und Günes Hölterhoff beim Tonnenstemmen.
„Das Team des EWL handelt vorbildlich – und kennt keine klassische Rollenverteilung nach Geschlechtern“, dankt Bürgermeister Dr. Maximilian Ingenthron, zugleich Verwaltungsratsvorsitzender des städtischen Entsorgungsbetriebes und sendet gleichzeitig eine wichtige Botschaft an die Landauer Bürger: Was wichtig ist, wird erledigt – Abfallsammlung und Abwasserreinigung gehören definitiv dazu.
Schwere Ladung – viel Verantwortung
Ulrike Voss sitzt seit 26. März am Steuer eines 26-Tonners mit 300 PS. Allerdings macht die Spartenleiterin der Grünflächenpflege beim EWL das auch im Winter: In der kalten Jahreszeit fährt sie Räum- und Streufahrzeuge. Die Abfallsammlung ist neu für sie. „Das wollte ich aber eigentlich schon immer mal tun“, sagt Voss. Und sie ist sich ihrer besonderen Verantwortung dabei bewusst: Straße, Verkehrssituation und Passanten in den Wohngebieten immer im Blick – trotz Ausgangsbeschränkungen sind Menschen unterwegs. Und ganz wichtig: Als Fahrerin trägt sie trotz ausgefeilter Assistenzsysteme große Verantwortung für die Kollegen am Fahrzeugende, die die Tonnen stemmen.
Auch Günes Hölterhoff hat keinen Moment gezögert, als das Bauhof-Team sich überlegt hat, wie die Abfallsammlung bei etwaigen Ausfällen sichergestellt werden kann. Sie war am 26. März erst einmal als „Laderin“ auf dem Trittbrett des erfahrenen Berufskraftfahrers Alfred Karl unterwegs. Er gibt gut Acht auf die gelernte Gärtnerin, die jetzt einen Knochenjob der besonderen Art macht. Im Moment ist es allerdings noch ein Test für den Fall, dass es personell eng wird. (hp)