Abfallwirtschaft

Müllverbrennung so energieeffizient wie Wind und Solar

Die SWK-Tochter EGK hat die Technologie ihrer Müll- und Klärschlammverbrennungsanlage so optimiert, dass sie mit einem idealen Primärenergiefaktor 0.0 eingestuft wird.
29.04.2020

Die EGK entwickelt die Synergien aus Müll- und Klärschlammverbrennung unter Einsatz von KWK ständig weiter.

Die EGK Entsorgungsgesellschaft Krefeld hat in ihrer Müll- und Klärschlammverbrennungsanlage (MKVA) eine neue Höchstleistung erzielt. „Wir konnten insgesamt 212.850 MWh Wärme in unser betriebliches Netz und das Fernwärmenetz der NGN einspeisen. Das reicht aus für mehr als 8000 Krefelder Haushalte“, freut sich EGK-Geschäftsführer Prof. Hermann-Josef Roos. Die EGK und die NGN Netzgesellschaft Niederrhein gehören zu den SWK Stadtwerke Krefeld.

Insgesamt wurden im vergangenen Jahr aus Restmüll und Klärschlamm 480.934 MWh nutzbare Energie in Form von Wärme und Strom produziert. Abzüglich des MKVA-Eigenverbrauchs verblieben nicht nur die besagten 212 850 MWh Wärme, sondern auch 28.700 MWh Strom für den Betrieb der EGK-Kläranlage und 70.300 MWh zur Einspeisung in das lokale Stromnetz.

Vorreiter in den 1970ern

Die Strom- und Wärmeproduktion in der EGK-Anlage befindet sich „ökologisch auf Augenhöhe mit der Wind- oder Solarenergie“ und wird daher laut einer Mitteilung der SWK „mit einem idealen Primärenergiefaktor 0.0 eingestuft“.

Als die Krefelder MKVA Mitte der 1970er-Jahre an den Start ging, sei sie eine der ganz wenigen thermischen Verwertungsanlagen ihrer Art in Deutschland gewesen, heißt es weiter. Die Synergien aus Klärschlamm- und Müllverbrennung mit dem Prinzip der Kraft-Wärme- Kopplung (KWK) habe die EGK seither konsequent weiterentwickelt.

Weitere Effizienzsteigerungen

Der Fokus liege dabei nicht auf möglichst großen Mengen produzierter Energie, sondern auf der Steigerung der Effizienz der MKVA. In den nächsten Jahren erwartet Roos bei optimaler Auslastung aller Anlagen Jahresproduktionen von etwa 500.000 MWh nutzbarer Energie aus der Kraft-Wärme-Kopplung. Gleichzeitig rechnet der EGK-Chef mit einem sinkenden Eigenbedarf für den Betrieb der MKVA – auch weil die EGK weiter investiert, zum Beispiel in die Modernisierung der Rauch- und Abgasreinigung. (hp)