Karriere

Das Potenzial in „Do-it-Jobs“

Zwei Drittel der Beschäftigten arbeiten nicht im Homeoffice, etwa in operativen Berufen wie Busfahrer im kommunalen Bereich. Mehr Anerkennung könnte die Wechselbereitschaft fördern, da die Jobs bei den Beschäftigten nicht unbeliebt sind, wie eine aktuelle Studie zeigt.
11.09.2024

Für viele Jobsuchende sind Tätigkeiten außerhalb des Homeoffice durchaus attraktiv.

Homeoffice, digitale Nomaden und Desk-Sharing: Die Debatten über Veränderungen im Arbeitsalltag und New Work reißen nicht ab. Dabei werden häufig die zwei Drittel der Beschäftigten im DACH-Raum übersehen, für die hybrides Arbeiten und flexible Arbeitszeiten keine Option sind. Es handelt sich um Menschen, die in sogenannten "Do-it-Jobs" arbeiten, also nicht im White-Collar-Bereich tätig sind – darunter Berufe im Handwerk, Baugewerbe, in der Industrie, im Transport, Handel, der Logistik sowie in der Verwaltung und Administration.

„Do-it-Jobs sind all jene Berufe, die vor und hinter den Kulissen dafür sorgen, dass unser Alltag reibungslos funktioniert“, erklärt Jutta Perfahl-Strilka, CEO der Job-Plattform Hokify.

Spaß an Arbeit mit Menschen

Für Arbeitnehmer:innen, die in Do-it-Jobs arbeiten, ist ihr Beruf mehr als “nur” ein Job. Auf die Frage, warum sie sich für ihren „Do-it-Job“ entschieden haben, antworteten 44 Prozent von 1000 Befragten einer aktuellen Umfrage unter deutschen und österreichischen Jobsuchenden von Hokify, dass ihnen der Job Spaß macht.

39 Prozent haben den Job unter anderem gewählt, weil sie gut in diesem Bereich sind, 28 Prozent wollen mit ihrem Job (auch) einen Beitrag leisten. Besonders die ausgeführten Tätigkeiten sind relevant: 59 Prozent der Befragten möchten mit Menschen arbeiten, 40 Prozent ist es wichtig, etwas Neues zu erschaffen.

Für 39 Prozent ist es attraktiv, im Job Verantwortung zu übernehmen, 36 Prozent wollen etwas Neues lernen.

Wechselbereitschaft als Chance für Unternehmen

Viele Do-it-Jobs sind stark vom Arbeitskräftemangel betroffen. Trotz steigender Arbeitslosigkeit suchen Unternehmen weiterhin nach gut ausgebildeten Fachkräften und Lehrlingen. Gleichzeitig bleibt die Wechselbereitschaft hoch: Rund zwei Drittel der Beschäftigten planten in diesem Jahr einen Jobwechsel, und 57 Prozent erwägen sogar einen Branchenwechsel.

Die Hauptgründe für den Jobwechsel sind ein höheres Gehalt (24 Prozent), ein sicherer Arbeitsplatz (19 Prozent) sowie bessere Arbeitsbedingungen (9 Prozent) und spannendere Tätigkeiten (9 Prozent).

Motivation durch Anerkennung

Die aktuelle Lage bietet Chancen für Jobsuchende und Unternehmen gleichermaßen. „Wenn Unternehmen den in Do-it-Jobs tätigen Menschen Anerkennung und einen guten Arbeitsplatz bieten, können viele Kandidat:innen zum Wechsel motiviert werden, wodurch wichtige offene Stellen endlich besetzt werden können“, schließt Perfahl-Strilka.

Genau hier setzt die VKU-Initiative "KOMMUNAL KANN…" an. Ziel ist es, die Attraktivität kommunaler Unternehmen als Arbeitgeber und der Arbeitsplätze, die dort geschaffen werden, stärker herauszustellen. (bs)