Karriere

Master-Programm für kommunale Führungskräfte von morgen

An der Zeppelin-Universität startet der erste Master-Studiengang, der einen Schwerpunkt auf die Kommunalwirtschaft setzt. Kooperationspartner ist der VKU.
28.03.2025

Der VKU unterstützt Studierende mit Stipendien. Auf ihrem Karriereweg können die Absolventen des neuen Masterstudiengangs Netzwerke aufbauen, ihre Persönlichkeit weiterentwickeln und sich im politischen Diskurs üben.

Von Boris Schlizio

Der zweijährige Masterstudiengang Public Management an der Zeppelin-Universität setzt mit den Schwerpunkten "Kommunalwirtschaft" und "Digitalisierung" neue Akzente. Ziel ist es, Studierende zu befähigen, entscheidende Zukunftsfragen zu stellen und bevorstehende Transformationen zu gestalten.

Öffentliche Verwaltung und öffentliche Unternehmen sind essenziell für die nachhaltige Daseinsvorsorge, das demokratische Gemeinwesen und die Wettbewerbsfähigkeit – sowohl in Deutschland als auch in den Regionen. Für diesen Sektor sollen die Führungskräfte von morgen mit einem besonderen Spirit für öffentliche Werte gezielt weiterentwickelt werden.

  • Ulf Papenfuß (rechts im Bild), Inhaber des Lehrstuhls für Public Management und Public Policy, hat das neue Master-Programm wissenschaftlich konzipiert.

Potenzial für kommunale Arbeitgeber

Ulf Papenfuß, der mit seinem Lehrstuhl für Public Management und Public Policy die akademische Leitung des Studiengangs innehat, beschreibt ihn als ein "einzigartiges, innovatives Profil für dynamisches Public Management, Kommunalwirtschaft, Digitalisierung, künstliche Intelligenz, Public Entrepreneurship und Transformation."

Der Studiengang richtet sich an Fachkräfte mit abgeschlossenem Bachelorstudium und ist der erste Universitäts-Master in Deutschland, der einen Schwerpunkt auf kommunale Wirtschaft ermöglicht. Das bedeutet strategische Potenziale für kommunale Arbeitgeber und schließt eine systemrelevante Lücke in der Universitätslandschaft – mit hoher Bedeutung für Personalgewinnung, Personalbindung, Image und Arbeitgeberattraktivität, ist der Professor überzeugt.

Das Master-Programm setzt sich aus 13 Lehrveranstaltungen zusammen, die in circa fünftägigen Blöcken stattfinden, sodass der Studiengang auch mit einer beruflichen Tätigkeit sehr gut vereinbar ist. Hinzu kommen Projekte und eine Masterarbeit. Im Projekt haben die Absolventen die Möglichkeit, selbst unternehmensrelevante Themenstellungen zu wählen. Papenfuß nennt als mögliche Beispiele Aspekte wie Bürgerbeteiligung, neue Marketingansätze oder ein Innovationslabor.

Praxisvorträge von Experten

Der Studiengang profitiere in besonderem Maße von einem sehr hohen Anwendungsbezug, so der Professor. Top-Führungskräfte aus der Berufswelt sorgen für hochkarätige Lehrveranstaltungen und eine spannende Verknüpfung von Theorie und Praxis.

Einige Beispiele:
Jens Meier, Geschäftsführer der Stadtwerke Lübeck, unterrichtet zum Thema "Strategisches Management und Finanzmanagement in der Kommunalwirtschaft". Beim Thema "Leadership – Nachhaltige Führung im Kontext kommunaler Abfall- und Wasserwirtschaft" kommen in Praxisbeiträgen renommierte Fachleute der kommunalen Wirtschaft zu Wort, darunter Uwe Feige, Katja Deschner, Kerstin Oster, Karsten Specht, Holger Thärichen und Heiko Schäffer vom Verband kommunaler Unternehmen (VKU).

Man habe sich bewusst für Präsenzveranstaltungen entschieden, so Papenfuß, denn es gehe auch darum, Netzwerke für die spätere Karriere und Zukunftsgestaltung zu schaffen. Die Treffen finden in Friedrichshafen und beim VKU in Berlin statt. Politische Luft wird zudem in Brüssel während einer Sitzungswoche des EU-Parlaments aufgesogen.

Coaching inklusive

"Kommunale Führungskräfte sind immer wieder herausfordernden Situationen ausgesetzt", betont Papenfuß. Um sich im politischen Austausch, in Transformationsprozessen oder Führungssituationen behaupten zu können, sei eine Persönlichkeitsentwicklung besonders wichtig. Deshalb liegt ein weiterer Fokus des Studiengangs auf Coachingprozessen.

Beispielsweise erhalten die angehenden Führungskräfte in Leadership-Videos direktes Feedback, wie sie im politischen Diskurs, in der Gruppe und in Einzelgesprächen wirken, so der Professor. Auch Tandem-Coachings sind fest in den Lernzyklus integriert und sollen den persönlichen Wachstumsprozess fördern.

"Spirit für öffentliche Werte"

Der VKU ist am Führungskräftenachwuchs interessiert und unterstützt als Kooperationspartner Studierende mit Teil- oder Vollstipendien. Mit diesem Engagement möchte der Verband den "Kommunal-Spirit" beziehungsweise "Spirit für öffentliche Werte" fördern.

Das VKU-Stipendium richtet sich vor allem an Talente, die einen Schwerpunkt auf Kommunalwirtschaft anstreben. Aber auch Studierende, die bisher keinen direkten Bezug hatten oder ihre berufliche Perspektive derzeit in anderen Bereichen sehen, können sich für das Stipendium bewerben.

Die Auswahlgespräche für das Studium beginnen am 23. April: Hier geht es zur  Bewerbung.