Karriere

Nur jeder Fünfte in Deutschland glaubt an höhere Arbeitsproduktivität durch KI

Während die einen glauben, dass Chat GPT und Co ihr Arbeitsleben erleichtert, gibt es auch viele kritische Stimmen. Laut einer Studie sind deutsche Arbeitnehmer hier skeptischer als der weltweite Durchschnitt.
05.05.2024

Jüngere Beschäftigte sehen eher Vorteile durch KI im Job als ältere.

Künstliche Intelligenz (KI) ist momentan ein allgegenwärtiges Thema, das bei vielen Menschen auch Ängste und Sorgen auslöst. Die öffentliche Diskussion befasst sich mit einer möglichen Regulierung, so dass Unternehmen transparent darüber sein müssen, wie sie KI-Systeme verwenden und wie KI die Arbeitswelt verändert. 

Eine kürzlich durchgeführte YouGov-Umfrage hat Verbraucher in 17 Märkten weltweit befragt, inwieweit sie glauben, dass KI-Systeme wie ChatGPT oder Google Bard die Gesamtproduktivität an ihrem Arbeitsplatz im letzten Jahr verbessert oder beeinträchtigt haben.

Die Mehrheit sieht wenig Steigerungen

Ein Blick auf die Daten aus den einzelnen Märkten zeigt, dass die Deutschen im weltweiten Vergleich eher wenig Produktivitätssteigerung durch KI wahrnehmen. Weniger als ein Fünftel der deutschen Verbraucher (19 Prozent) glaubt, dass KI in den letzten zwölf Monaten zu mehr Arbeitsplatzproduktivität geführt hat.

Damit liegt Deutschland weit unter dem weltweiten Durchschnitt von 32 Prozent. Die Deutschen sagen am häufigsten aus, dass KI im letzten Jahr keinerlei Auswirkungen auf die Produktivität am Arbeitsplatz hatte (37 Prozent) und sehen gleichzeitig auch nur selten Behinderung der Produktivität (9 Prozent).

Ein Blick auf die Altersgruppen zeigt, dass die Deutschen zwischen 25 und 34 Jahren am häufigsten gesteigerte Arbeitsplatzproduktivität aufgrund von KI wahrnehmen (38 Prozent), 18- bis 24-Jährige sehen dies ähnlich (35 Prozent). Verbraucher höheren Alters dagegen sehen nur wenig Produktivitätssteigerung am Arbeitsplatz, nur acht Prozent der Deutschen ab 55 Jahren geben an, mehr Produktivität durch KI wahrgenommen zu haben.

Unsicherheit bezüglich möglicher Effekte

Fast ein Drittel der Verbraucher weltweit glaubt, dass KI die Gesamtproduktivität an ihrem Arbeitsplatz verbessert hat, während weniger als ein Zehntel (acht Prozent) der Meinung ist, dass KI-Systeme die Produktivität behindert haben. Mehr als ein Viertel der Befragten (26 Prozent) sagt, dass KI keine Auswirkungen auf die Produktivität an ihrem Arbeitsplatz hatte, und ein Drittel (34 Prozent) ist sich einfach nicht sicher über die Auswirkungen von KI auf die Produktivität.

Männer sehen eher eine Verbesserung der Produktivität durch KI (36 vs. 28 Prozent Frauen). 38 Prozent der Frauen dagegen wissen nicht, ob KI die Produktivität am Arbeitsplatz verbessert oder behindert hat (vs. 29 Prozent Männer). 

Die Amerikaner z. B. sind ähnlich skeptisch

Die Verbraucher in Dänemark, Polen und Großbritannien (jeweils 18 Prozent) sowie in den USA und Schweden (jeweils 17 und 14 Prozent) sind ebenfalls nur selten der Meinung, eine verbesserte Produktivität am Arbeitsplatz wahrgenommen zu haben. Verbraucher in Indien sagen am häufigsten, dass KI die Gesamtproduktivität an ihrem Arbeitsplatz im letzten Jahr verbessert hat (67 Prozent).

Kanadier (zwölf Prozent) und Amerikaner (zwölf Prozent) machen den größten Anteil der Verbraucher aus, die sagen, dass Künstliche Intelligenz die Gesamtproduktivität an ihrem Arbeitsplatz im letzten Jahr tatsächlich behindert hat. Gleich große Anteile der Verbraucher in Australien, Spanien und Italien (jeweils zehn Prozent) äußern eine ähnliche Meinung. (bs)