E-Mobilität

Bonnorange ist seit fast 100 Jahren elektromobil

Der Bonner Entsorger testet gerade einen elektrischen Lastwagen. Aber Neuland ist das beileibe nicht.
22.03.2023

Fast hundert Jahre alt ist die Rechnung über die Lieferung einer Ladestation für Elekrokarren.

Am 27. März 1928 ging beim Tiefbauamt der Stadt Bonn eine Rechnung ein. Sie ist ein Beleg dafür, dass bei der Abfallwirtschaft und Straßenreinigung die Elektromobilität eine lange Tradition hat. Die Allgemeine Elektricitäts Gesellschaft (AEG) berechnete damals 10.493 Reichsmark für die Lieferung und betriebsfertige Einrichtung einer Ladestation für Elektrokarrenbatterien.

Somit blickt die Bonnorange AöR bei der Elektrifizierung ihres Fuhrparks auf eine fast 100-jährige Geschichte zurück. Sie setzt sich nun mit dem Volvo FL Electric fort, der seit kurzem für die Abfallwirtschaft im Einsatz ist.

1952 war Schluss mit der Elektrifizierung

Die Ladestation wurde für die 1926 beschafften Elektrokarren von AEG benötigt. Diese wurden für den Abtransport des Kehrichts eingesetzt. Damit war dann aber 1952 Schluss. Fahrzeuge mit Dieselmotor – so die damals einhellige Meinung – waren Elektrokarren an „Schnelligkeit und Aktionsradius überlegen“.

Bonnorange hat seit Jahresbeginn einen Volvo FL Electric im Einsatz. Der elektrische Lastwagen wurde für vier Jahre gemietet, um Erfahrungen mit der Antriebstechnologie bei höheren Lasten zu sammeln. Der Zweiachser mit einem zulässigen Gesamtgewicht von 16,7 Tonnen hat eine Spitzenleistung von 272 PS und eine Dauerleistung von 177 PS. Sein Einsatzgebiet ist die Auslieferung von Abfallbehältern.

Der Volvo FL Electric hat eine WLTP-Reichweite von etwa 250 Kilometern. Die sei für den täglichen Einsatz im Bonner Stadtgebiet mehr als ausreichend. (wa)