E-Mobilität

Castrop-Rauxel wird E-Mobilitäts-Hauptstadt in Nordrhein-Westfalen

Ein Fachbetrieb und drei Privatleute investieren in ein Netz aus 100 neuen Ladesäulen. Darunter ist auch ein Ex-BVB-Profi. Dadurch soll das dichteste Ladesäulennetz in NRW entstehen.
06.05.2022

Von links nach rechts: Jens Langensiepen, Rajko Kravanja, Ulrich Breilmann, Birgit Dargel (Vice President Sales eMobility, Siemens AG), Norbert Breilmann (Gesellschafter, Breilmann KG), Marcus Bücken (Head of Sales eCar Charging Germany, Siemens AG).

Die Stadt Castrop-Rauxel im Ruhrgebiet wird in den kommenden Monaten flächendeckend mit 
einem Netz aus E-Ladesäulen des Herstellers Siemens ausgestattet. Damit bekommt der Ort laut Pressemitteilung eine der dichtesten Ladeinfrastrukturen für Elektromobilität in Deutschland. Initiator und Betreiber des Ladesäulen-Netzes sind die Stadtwerke Castrop-Rauxel, die gemeinsam mit dem in Castrop-Rauxel beheimateten Traditions- und Elektroinnungsfachbetrieb Breilmann KG und drei weiteren privaten Investoren aus der Region in die Infrastruktur investieren.

Zu den Investoren gehört auch der bekannte ehemalige Fußball-Profi Martin Kree, mit Borussia Dortmund 1997 Champions-League-Sieger, jetziger Aufsichtsrat beim VfL Bochum und Unternehmer in der IT-Branche. Die Lieferung der Ladesäulen durch die Siemens AG und die Inbetriebnahme sind bis Ende 2022 vorgesehen.

Eine wichtige Voraussetzung für diesen Schritt und die notwendige Gestaltungsfreiheit bei der weiteren Planung der Standorte für die Ladeinfrastruktur hatte die Stadt mit der Rekommunalisierung der Strom- und Gasnetze geschaffen. Die Stadtwerke Castrop-Rauxel Stromnetz GmbH & Co. KG hatte zu Jahresbeginn das Stromnetz übernommen, die Gesellschaft gehört mehrheitlich den Stadtwerken Castrop-Rauxel.

"Ladesäulen werden Akzeptanz in der Region auf ein neues Level bringen"

 „Die Mobilitätswende gelingt nur, wenn Stadt und Private zusammenarbeiten. Mit diesem Ladesäulenprogramm zeigen wir, dass es möglich ist, allen Teilen der Bevölkerung ein Angebot zum Laden anzubieten“, erklärte Castrop-Rauxels Bürgermeister Rajko Kravanja.

 „Die jetzt beauftragten, auch optisch attraktiven 100 Ladesäulen werden die Akzeptanz und das Erscheinungsbild der öffentlichen Ladeinfrastruktur in der gesamten Region auf ein neues Level bringen“, ergänzte Jens Langensiepen, Geschäftsführer der Stadtwerke Castrop-Rauxel.

"Signal für anstehende Verkehrswende setzen"


„Als langjähriger und überregional tätiger Fachbetrieb in Sachen E-Mobilität war es schon länger unser Ziel, hier in unserer Heimaststadt ebenfalls ein Signal für die 
anstehende Verkehrswende zu setzen“, erklärte Ulrich Breilmann, Geschäftsführer und Mitinhaber der Breilmann KG. Mit dem neuen flächendeckenden Netz habe die Stadt künftig die höchste Dichte an Ladepunkten für Elektrofahrzeuge in NRW und eine der höchsten im ganzen Bundesgebiet.

Die Siemens-Ladestationen vom Typ Sicharge werden an öffentlichen Plätzen und in Wohngebieten aufgebaut und sind für alle Nutzer frei zugänglich. Für die rund 75.000 Einwohner zählende Stadt Castrop-Rauxel bedeutet der Großauftrag einen massiven Schritt nach vorne für die Attraktivität der Elektromobilität. Laut offizieller Liste der Bundesnetzagentur wird die Dichte an Ladepunkten je 1.000 Einwohner mit knapp 2,9 die höchste in Nordrhein-Westfalen sein. 
 (hoe)