E-Mobilität

Flughafen München setzt auf CO2-neutral betriebenen Passagierbus

Pilotprojekt am Münchner Flughafen: Der umgerüstete Bus aus dem Bestand des Airports fährt mit regenerativem Biomethan. Eine Tankfüllung reicht bis zu 800 Kilometer.
21.08.2020

Jost Lammers, der Vorsitzende der Geschäftsführung der Flughafen München GmbH sowie Helmut Ehrnstrasser von der AeroGround nahmen das Fahrzeug in Empfang. Über den erfolgreichen Umbau freuten sich auch die beiden Geschäftsführer der CM Fluids Hans Friedmann und Franz Böhm.

Am Flughafen München wurde ein CO2-neutraler Passagierbus mit einem innovativen Antriebskonzept in Betrieb genommen. Laut Mitteilung des Airports handelt es sich dabei um einen Bus mit einem generator-elektrischen Antrieb, der von dem Rohrbacher Start-Up "CM Fluids" entwickelt wurde.

Ein Bus aus dem Bestand der Fahrzeugflotte des Flughafens wurde so umgerüstet, dass er mit regenerativem Biomethan betankt werden kann. Laut Mitteilung ist das Projekt Bestandteil der Klimastrategie des Flughafens, die vorsieht, dass der Airport spätestens bis zum Jahr 2030 CO2-neutral betrieben werden soll.

Doppelte Vorteile

Das patentierte Antriebskonzept "CMF Drive" von CM Fluids vereint nach Auskunft des Münchner Flughafens die Vorteile eines Verbrennungsmotors mit den Vorzügen eines Elektroantriebs. Betankt wird der Passagierbus mit flüssigem Biomethan, das einen Motor antreibt. Die so erzeugte Energie wird in einer kleinen Pufferbatterie zwischengespeichert, die die elektrische Antriebsachse des Busses mit Strom versorgt.

Gerade bei Passagierbussen mit langen Betriebszeiten oder häufigen Starts und Stopps sei das von Vorteil, da die Bremsenergie rückgewonnen und ebenfalls in der Pufferbatterie zwischengespeichert werden könne.

Lange Laufleistung

Eine Tankfüllung reicht laut Mitteilung bis zu 800 Kilometer weit. In fünf Minuten lassen sich über 500 Liter des Kraftstoffs tanken. Mit 90 Prozent weniger Feinstaub im Vergleich zu Diesel EURO VI Motoren und mehr als 60 Prozent weniger Stickoxiden sorgt das Konzept demnach für eine deutlich verbesserte Luftqualität am Airport.

Punkten kann der Antrieb nach Angaben des Flughafens auch in Sachen Wirtschaftlichkeit: Es müssen keine neuen Busse angeschafft werden, da die Umrüstung der vorhandenen Fahrzeuge problemlos möglich ist. (amo)