E-Mobilität

Mit Stadtwerken günstig Elektroautos laden

Die Stiftung Warentest hat sich mit Ladestromtarifen befasst. Das Ergebnis fällt für regionale Anbieter sehr positiv aus.
18.03.2022

Die meisten Elektroautos werden zu Hause geladen.

Die meisten Elektroautos werden zu Hause geladen. Wie günstig das ist, hängt vom Tarif ab. Prinzipiell können Auto­halter den Haus­halts­strom­tarif zum Laden nutzen. Es gibt aber auch spezielle Ladestromtarife. Die Stiftung Warentest hat für ihr aktuelles "Finanztest"-Heft dazu 1500 Strom­anbieter befragt. Das Ergebnis fällt für regionale Anbieter recht positiv aus.

Spezielle Strom­tarife für E-Autos seien noch ein Nischen­produkt, heißt es bei der Stiftung. Nur 48 Versorger haben demnach bestätigt, Tarife für Neukunden im Angebot zu haben. Das Fazit der Warentester: Besonders güns­tige Lade­strom­tarife bieten Stadt­werke. Der Nachteil: Ihre Tarife seien oft nur im eigenen Netz­gebiet oder angrenzenden Regionen abschließ­bar.

Kombitarif oder eigener Zähler

Die Tarife gibt es in zwei Varianten: Bei einem Kombitarif werden Lade­strom und Haus­halts­strom über einen Zähler gemessen und abge­rechnet. Es gibt aber auch separate Autostromtarife, bei denen ein eigener Zähler nötig ist.

So spare ein Haushalt mit dem Kombitarif eines saarländischen Gemeindewerks mehr als 500 Euro im Vergleich zu einem besonders billigen Haus­halts­strom­tarif eines Discounters, den die Warentester mithilfe eines Vergleichs­portals ermittelt haben. Der Haushalt könne sich auch für einen der sieben deutsch­land­weit verfügbaren Kombitarife entscheiden. Doch selbst der günstigste überregionale Anbieter war mehr als 400 Euro teurer als das Gemeindewerk.

Noch güns­tiger fahren E-Auto-Halter oft, wenn sie einen separaten Auto­strom­tarif abschließen. Dafür benötigen sie einen eigener Zähler fürs Laden. Als Beispiel für einen extrem günstigen Anbieter nennt die Stiftung Warentest wieder ein Stadtwerk, diesmal vom Niederrhein. Der Grund: Es gibt eine Sperrzeit zwischen 11.30 Uhr und 13.30 Uhr. Diese Sperr­zeit sei auch mit der Grund, warum Auto­strom­tarife besonders günstig sind. Sie profitieren von reduzierten Netz­entgelten, weil der Zähler eine „abschalt­bare Einheit“ ist und zu festgelegten Zeiten bei hoher Netzlast gekappt werden kann. (wa)