E-Mobilität

Welche Emissionen erzeugen Ladesäulen?

Strom ist leise und riecht nicht – ist das Bundesimmissionsschutzgesetz also kein Thema für die Ladeinfrastrukturbetreiber?
12.02.2025

Strom riecht nicht – dennoch erzeugen Ladeparks Emissionen.

Für die Mobilitätswende wird an vielen Orten die Ladeinfrastruktur ausgebaut. Elektroautos sind leiser als Verbrenner, das Laden scheint weitgehend geräuschlos und Strom riecht auch nicht. Sind Emissionen eines Ladeparks also grundsätzlich kein Problem? 

Eine Studie von Pricewaterhouse Coopers (PwC) im Auftrag der bundeseigenen Now GmbH geht dieser Frage auf den Grund. Sie erklärt die relevanten Emissionen, welche gesetzlichen Regelungen es dazu gibt und wie Ladesäulenbetreiber Emissionen vermeiden oder reduzieren können.

Hauptprobleme sind der Lärm und das Licht

Hauptproblem von Ladesäulen sind Lärm und Licht. Geräuschemissionen gehen von der Ladestation, dem Elektrofahrzeug sowie den Nutzerinnen und Nutzern selbst aus. Vor allem die Lüfter der Ladeinfrastruktur und die Thermomanagementsysteme der Elektrofahrzeuge können laut sein. Hinzu kommen die akustischen Warnsysteme (AVAS) der Elektroautos und natürlich Musik, Türenschlagen und überlaute Gespräche.

Die Beleuchtung von Ladestationen, insbesondere in städtischen Gebieten und an Lade-Hubs entlang von Autobahnen, führt wiederum zu Lichtemissionen. Dies betrifft vor allem die nächtliche Beleuchtung durch Displays, Fahrzeugscheinwerfer oder Werbetafeln. Das kann Probleme mit Nachbarn geben, die sich belästigt fühlen, aber auch unerwünscht in Naturschutzgebieten sein, wo grelle Beleuchtung die Tier- und Pflanzenwelt stört.

Weniger problematisch sind in der Regel die elektromagnetischen Felder. Zwar gibt es auch dort Emissionen in unterschiedlichem Ausmaß, doch es bestehen technische Normen und Grenzwerte, konkreter Handlungsbedarf besteht laut Studie nicht. Allenfalls induktive Ladeverfahren mit hohen Nennspannungen könnten unzulässig sein. Ähnlich verhält es sich bei den Wärmeemissionen, die selbst relativ unproblematisch sind, aber indirekt durch nötige Kühlvorgänge wiederum zu Lärm führen können.

Was kann ein Ladeparkbetreiber also tun? Im Bereich der Geräuschreduzierung empfiehlt die Studie die Installation von Lärmschutzwänden, die Optimierung der Lüfterpositionierung sowie den Einsatz größerer, langsamer drehender Lüfter. Zudem könne Wasserkühlung anstelle von Lüftern verwendet werden. Auch eine räumliche Trennung von Ladesäule und Leistungselektronik könne zur Lärmreduktion beitragen.

Im Bereich der Lichtemissionen schlägt die Studie eine zeitliche Steuerung der Beleuchtung vor, etwa durch Bewegungsmelder und Sensoren, um die Lichtintensität bedarfsabhängig zu regulieren. Abschirmvorrichtungen an Scheinwerfern und Lichtmasten können Lichtemissionen ebenfalls minimieren. Leuchtmittel mit geringerem Blauanteil und niedriger Farbtemperatur würden die negativen Auswirkungen auf Flora und Fauna reduzieren. (wa)